„Wir bilden den gesamten Bauprozess ab“

Ganzheitliche Baumanagement-Software

Interview mit Florian Biller, Geschäftsführer der Capmo GmbH, über
digitale Bauprozesse, den Wert von Kommunikation und seine Unterstützung
für den Deutschen Baupreis.

THIS: Hallo, Herr Biller. Capmo unterstützt
intensiv den Wettbewerb Deutscher Baupreis.
Dafür herzlichen Dank!

Florian Biller: Wir teilen die Ziele des Wettbewerbs. Mir gefällt die Unterstützung der teilnehmenden Bauunternehmen durch die bergische Universität Wuppertal in Form der Stärken-Schwächen-Analyse; das ist eine richtig gute Sache. Meine Großeltern haben in den 60er Jahren selbst ein Bauunternehmen gegründet, die hätten eine solche Unterstützung gut gebrauchen können.

THIS: Besonders engagieren Sie sich für das
Thema „Digitalisierung“. Warum gerade dort?

Florian Biller: Ich habe aufgrund meiner Ausbildung einen sehr digitalen Hintergrund, und wie gesagt familiäre Wurzeln in der Bauindustrie. Und ich habe nie so richtig verstanden, dass diese so unglaublich spannende Branche sich mit dem Sprung in die Digitalisierung so schwertut. Hier arbeiten so viele Leute mit so viel Herzblut, und arbeiten in vielen Fällen noch mit Werkzeugen aus dem Analogzeitalter. Dieser Rückstand war für Sie ja auch einer der Gründe, diesen Wettbewerb ins Leben zu rufen. Für mich war das der Grund, Capmo zu gründen.

THIS: Mit Blick auf diesen Background – welche Aufgaben kann man mit Ihrer Software lösen?

Florian Biller: Capmo ist eine ganzheitliche Baumanagement-Software. Wir bilden den gesamten Bauprozess ab. Das reicht von den ganz frühen Leistungsphasen, in denen man Pläne austauscht oder Planstände diskutiert, bis hin zur Bauausführung, auf die Baustelle, wo man Nachunternehmer koordinieren, Bautagesberichte festhalten, aber auch Abnahme durchführen und Mängel nachverfolgen kann. Alles bis zum Projektabschluss, einschließlich Übergabe der Projektdokumentation, liegt in einer Hand, in einer einfach bedienbaren Software.

THIS: Sie kriegen die Leute über Bequemlichkeit?

Florian Biller: Ja, auch. Es gibt in jedem Unternehmen Vorreiter. Wenn die sich schon für Digitalisierung einsetzen, dann machen wir es denen natürlich auch leichter, wenn man mit Capmo alles aus einer Hand machen kann und das Programm leicht zu bedienen ist. Das lässt sich besser verargumentieren, als wenn man dann fünf Tage die Woche Schulungen für irgendwelche Spezialprogramme machen muss.

THIS: Sie betonen immer wieder die gute
Bedienbarkeit Ihrer Software ...

Florian Biller: Abgesehen davon, dass sich eine einzelne Software leichter erlernen lässt als mehrere Tools, denen man dann auch noch den Datenaustausch beibringen muss – ja, eine einfache, intuitive Bedienbarkeit ist uns wirklich ein sehr wichtiges Anliegen.

Viele oft ältere Lösungen sind durch Software-Theoretiker geprägt und nicht durch Baupraktiker; entsprechend kompliziert ist dann gelegentlich die Bedienung. Aber gerade, weil die Bauprozesse so komplex und anspruchsvoll sind, können digitale Tools, kann Software bei der Abstimmung, bei der Koordination und bei der Zusammenarbeit helfen. Aber ja – es braucht besonders leicht bedienbare und intuitive Software, die funktioniert, ohne dass man noch groß über die Bedienung nachdenken muss.

THIS: Reicht bei gegebener Funktionalität eine intuitive Bedienbarkeit aus?

Florian Biller: Ohne geht es heutzutage nicht mehr, aber das allein reicht natürlich nicht.

THIS: Was braucht es sonst noch?

Florian Biller: Nicht nur die Software muss einfach sein, sondern auch der Zugang der Kunden zu Service, Hilfe und Unterstützung. Gerade für die kleineren und mittleren Bauunternehmen, die in Sachen Digitalisierung vielleicht noch nicht den ganzen Weg zurückgelegt haben, ist ein vertrauensvoller Ansprechpartner an ihrer Seite unverzichtbar.

Wenn Sie – ob mit unserer oder einer anderen Software – eine Baustellen-Abnahme haben und etwas funktioniert nicht, stehen Sie mit zehn Leuten in der Gegend herum und ziehen ein langes Gesicht. Dann können Sie schlecht sagen „probieren wir es morgen nochmal“. Dann wollen Sie schnell jemanden erreichen können, der Sie kurz unterstützt und Ihnen dabei hilft. Wir sind dann da.

THIS: Hilfe wird von Vielen versprochen. Wenn ich ein Router-Problem habe, rufe ich die Telekom an und erreiche schnell einen Ansprechpartner – das war’s dann aber auch schon.
Wie sieht Ihre Unterstützung in der Praxis aus?

Florian Biller: Das fängt an, bevor Leute überhaupt Kunden werden bei uns. Sie müssen nicht mit einer Kreditkarte bei uns auf der Webseite die Software kaufen, wie sie es vielleicht bei anderen Softwaretools tun, und man sieht sich nie wieder.

Bei uns fängt es damit an, dass einer unserer Berater erstmal versteht, wie das Unternehmen aufgestellt ist – was sind die Herausforderungen, wie laufen die Prozesse bisher? Dann spricht man darüber, wie Prozesse vielleicht besser laufen können, bevor man sie in einen digitalen Prozess umsetzt; wir können an dieser Stelle mit einigen Best-Practice-Beispielen dienen. 

Gelegentlich gibt es auch Fälle, wo eine Abnahme nicht funktioniert, und man unseren Rat und unsere Hilfe sucht.

THIS: Haben Sie da mal ein konkretes Beispiel?

Florian Biller: Gerne. Ein Kunde war auf der Baustelle und versuchte, eine Abnahme als erledigt zu markieren. Aber Irgendwas funktioniert nicht in der Software. Er schickte eine E-Mail, und wir konnten innerhalb einer Stunde sein Problem lösen. Er war in Vertretung für einen Kollegen vor Ort und konnte diese Abnahme nicht selbst abschließen, weil derjenige, der das Projekt aufgesetzt hat, nicht ihm, sondern dem Kollegen die entsprechenden Rechte zugewiesen hatte. So etwas passiert schon mal.

Dann konnten wir dem Kunden die Situation erklären; ein kurzer Anruf beim Kollegen, der ihn dann freischaltete. Oft verzweifelt man an Kleinigkeiten, die sich ad hoc lösen ließen, wenn man weiß, wo das Problem liegt. Wir können oft schnell und ohne Umstände helfen.

THIS: Haben Sie eine Einschätzung, wie es sich auswirkt, statt der klassischen Bauabwicklung die Organisation mit Capmo zu machen?

Florian Biller: Wir wissen, dass unsere Kunden im Schnitt so anderthalb Tage die Woche an Arbeit sparen – da ist jetzt ganz sicher nicht mitgerechnet, was man sich an Nerven schont.

THIS: Wenn ich jetzt auf einer Baustelle etwas sehe, dass nicht passt, wie kann ich Feedback geben?

Florian Biller: Stellen Sie sich vor, Sie sind Projektleiter auf der Baustelle merken, dass an einer Elektroleitung etwas kaputt ist. Dann können Sie das auf dem Tablet in Capmo auf dem Plan vermerken, können das dort verorten, direkt an diesem Pin ist dann ein Foto dabei, die Beschreibung die Sie aufsprechen. Und Sie können das direkt der zuständigen Firma zuweisen, die dann automatisch darüber informiert wird, und auch direkt darauf wieder Rückmeldung geben kann.
Meldet der Elektriker, dass er die Reparatur ausgeführt hat, und hängt vielleicht noch ein Foto dran, dann können Sie das mental abhaken.

Neben dieser massiven Zeitersparnis ist es natürlich auch so, dass die Leute ihr Projekt im Blick haben, ein sichereres Gefühl haben und die Kosten vielleicht nicht mehr explodieren, weil man viele Punkte einfach früher erkennen kann, wenn man alles zentral im Überblick hat.

THIS: Nach der Baustelle ist ja vor der Baustelle – wird diese Möglichkeit im Alltag genutzt?

Florian Biller: Unserer Erfahrung nach ja, sogar intensiv. Unsere Kunden setzen sich häufig nach einem Projekt zusammen, um zu schauen, was gut und was weniger gut lief, wo man nachsteuern oder lernen kann. Und da tun sie sich natürlich ganz leicht, wenn sie in Capmo reinschauen und das komplette Projekt einfach noch mal digital sehen. Man kann in Capmo eben auch das ganze Bauzeiten-Management machen, das heißt, den zeitlichen Ablauf planen und dann auch fortschreiben – wo hat man vielleicht zu lange gebraucht, wo gab es Koordinierungsschwierigkeiten? Und das kann man beim nächsten Mal dann besser machen. Das geht recht einfach und übersichtlich.

THIS: Wie tauschen Sie sich mit  Ihren Kunden aus?

Florian Biller: Wir versuchen gerade, eine Art Community aufzubauen. Man hat in der Bauindustrie nicht diesen Austausch, der sonst üblich ist. Man tauscht sich auch mit Partnern, mit denen man Day-to-Day zusammenarbeitet, kaum mal unabhängig von dem Projekt austauschen.

Wir halten solchen Austausch aber für wichtig. Diesen Raum, diese Community wollen wir bieten.

THIS: Wie wird das angenommen?

Florian Biller: Sich mal unabhängig vom Projekt auszutauschen ist etwas, das extrem gut bei den Leuten ankommt. Mit anderen, die weder Kunde noch Konkurrent sind, die aber die gleichen Herausforderungen zu bewältigen haben. Hey wie setzt ihr Prozesse um? Wie macht ihr dies und jenes, habt ihr euch das schon mal angeschaut?

Wir können da von unserer Seite aus die Beratung geben, aber auch den Raum, dass sich Leute austauschen können – eine Bau-Community mit dem Fokus Digitalisierung. Das ist, glaube ich, sehr wichtig, und so einen Raum schaffen Sie ja auch in Ihren Publikationen, auf Messen und Veranstaltungen, oder auch mit dem Deutschen Baupreis.

THIS: Haben Sie einen bestimmten Favoriten für den
Deutschen Baupreis?

Florian Biller: Nein, es gibt zu viele gute Bauunternehmen, um nur eines zu favorisieren. Ich möchte aber gerade die kleinen und mittelgroßen Unternehmen ermutigen, sich dort zu bewerben und sich durch die Bergische Universität eine schlagkräftige Analyse abzuholen, die ihnen weiterhilft.

Capmo GmbH

www.capmo.de

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