Schalen,
leicht gemacht

Die erste Verbundschalung

Eine neuartige Verbundschalung schließt jetzt den Kreis der System-schalungen: Mit der Duo bringt
Schalungshersteller Peri eine Schalung auf den Markt, mit der sich kleinflächige Betonbauteile ohne besondere Oberflächenansprüche schnell und einfach herstellen lassen. 

Sie hat bisher eindeutig gefehlt: Eine Systemschalung, speziell für die Erfordernisse kleinflächiger konstruktiver Betonbauteile mit einfacher Geometrie und ohne besonderen Anspruch an die Oberfläche. Eine Anforderung, die im Ortbetonbau einen hohen Prozentsatz ausmacht. Wie raffiniert und umfassend diese Aufgabe gelöst werden kann, demonstriert Peri Duo mit einem in Technik und Funktion einzigartigem Schalungskonzept.

Der Kundenvorteil im Mittelpunkt

Im Ortbetonbau bestimmen sie bisher die Schalungstechnik – die Träger- und die Rahmenschalung. Beide sind prädestiniert für hohe Flächenleistungen, für hochwertige Sichtbetonoberflächen (SB 3/SB 4) und komplexe Bauteilgeometrien bzw. Bauwerksgrundrisse. Bei primär funktionalen Betonbauteilen allerdings hat sich diese erzielbare Schalungsqualität oft als zu anspruchsvoll erwiesen – sowohl in der Logistik, in der Montage als auch unter dem Aspekt der Investitions- und Betriebskosten.

Die Gründe dafür wurden von Peri genau analysiert. Mit auf der Agenda stand dabei die Situation des Ortbetonbaus rund um den Globus – mit weitgehend gleichlautendem Befund. In allen Märkten, unabhängig vom jeweiligen Entwicklungsstand, gibt es den Bedarf für ein Schalungssystem speziell für kleinflächige, einfache Betonbauteile. Überlegungen, durch konstruktive Änderungen innerhalb der Träger- oder Rahmenbauweise diesen Kundenbedarf schalungstechnisch besser in den Griff zu bekommen, haben sich als zu wenig erfolgversprechend erwiesen. Damit stand für Peri fest, diese spezifischen Schalungsanwendungen in Zukunft mit einem neuen Typ von Systemschalung zu lösen.

Die richtige Lösung für das richtige Problem

Technik-Innovationen sind weder Selbstzweck noch Zufallsergebnis – nach dieser Maßgabe treibt Peri den Bereich Forschung und Entwicklung voran. Entsprechend akribisch wurden die Voraussetzungen, Randbedingungen und Zielsetzungen für die Duo Entwicklung immer wieder hinterfragt, geprüft und verfeinert. Neben den allgemeinen Anforderungen an die Standsicherheit, Steifigkeit und Dichtheit des Systems haben fünf zentrale Eigenschaften das Pflichtenheft bestimmt:

Bauteileignung: Das Schalungssystem muss für kleinteilige Bauteile mit einfacher Geometrie geeignet sein – ohne oder mit geringen Anforderungen an das Aussehen der Betonoberfläche.

Gewichtsreduktion: Kein Systembauteil darf mehr als 25 kg wiegen.

Anwendungsvielfalt: Die Zahl der Verwendungs- und Einsatzmöglichkeiten soll den Begriff der Universalschalung neu definieren.

Baukastenprinzip: Die Minimierung der Systembauteile und Verbindungsmittel bei gleichzeitig hohem Prozentsatz von Gleichteilen in allen Schalungsanwendungen steht im Vordergrund.

Rentabilität: Wichtig ist eine hohe Wirtschaftlichkeit der Investitionskosten durch Werkstoff- und Bauteiloptimierung plus eine höhere Auslastung durch die universelle Einsetzbarkeit des Systems.

Leichtbau für leichteres Bauen

Massive Gewichtseinsparung ohne Einbußen bei der Festigkeit, Steifigkeit und Tragfähigkeit der Konstruktion: So lautet die Kurzcharakteristik des Leichtbaus in Kombination mit Faserverbundwerkstoffen. Peri hat diesen Weg mit der Verbundschalung Duo konsequent verfolgt und die drei wichtigsten Prinzipien des Leichtbaus in das Konzept einfließen lassen – den Stoff-, Form- und Systemleichtbau.

Dem ersten Prinzip entspricht der Einsatz von leichten, hochfesten Faserverbundwerkstoffen. Der Formleichtbau wurde durch die kassettenförmig konstruierte Trägerlage der Schalungspaneele umgesetzt. Die Integration von Mehrfachfunktionen im selben Bauteil erfüllt das Prinzip  des Systemleichtbaus. Im Ergebnis verkörpert Duo eine neue Gattung der Systemschalungen, die sich als Verbundschalung nicht nur optisch markant von den Träger- und Rahmenschalungen unterscheidet. Auch im Anwendungsbereich für einfache konstruktive Betonbauteile setzt Duo künftig die Maßstäbe – durch höchste Mobilität und universelle Einsetzbarkeit. Mit dieser Neuentwicklung schließt sich der Kreis der Systemschalungen endgültig, da ab jetzt alle Segmente im Ortbetonbau ihre angemessene Lösung finden.

Die Schalung, die mehr kann

Wände, Decken, Fundamente und Säulen: Wo sonst drei unterschiedliche Schalungssysteme notwendig sind, ist mit Duo alles aus einem einzigen System heraus machbar. Und das mit einem Minimum an Systembauteilen und Verbindungsmitteln. Dank der nahezu selbsterklärenden Aufbau- und Verwendungslogik erreichen auch weniger erfahrene Baustellenteams eine hohe Arbeitsleistung – sowohl in der Produktivität als auch in der Qualität beim Vorbereiten und Durchführen des Betoniervorgangs.

Ermöglicht werden diese Vorteile zum einen durch den konstant hohen Prozentsatz an Gleichteilen, der bei allen Formen der Schalungsanwendung zum Zug kommt. Zum anderen ist die Montagetechnik konsequent anders aufgebaut. Die Verbindungsmittel und Systemanschlüsse werden durchweg durch Einhängen, Einrasten, Drehen oder Schrauben fixiert und nicht mehr per Hammerschlag bewegt und gesichert. Die dadurch wegfallende Lärmbelästigung ist für Baustellen in Wohn- oder Stadtgebieten ein ebenso hoher Vorteil wie auch bei Sanierungsarbeiten im Bestandsbau. Gleichzeitig ist Duo im Gewicht und in den Elementgrößen eine echte Leicht- und Handschalung. Für Baustellen mit stark beengten Platzverhältnissen – was im Bestandsbau häufig der Fall ist – bietet die Möglichkeit, ohne Kran oder andere Hebe- und Transporthilfen schalen und betonieren zu können, enorme Zeit- und Produktivitätsvorteile.

Für unterschiedlichste Gewerke im Hoch- und Ingenieurbau

So wie Duo als Verbundschalung zusammen mit der Träger- und Rahmenschalung den Kreis der Systemschalungen schließt, ist auch der Kreis seiner Anwender und Nutzer zu verstehen. Duo bewegt sich über die gesamte Nutzerskala des konstruktiven Ortbetonbaus: vom Ergänzungssystem für Bauunternehmen aus dem Hoch- und Ingenieurbau über die Fachfirmen für die Erstellung und Sanierung bestimmter Betonbauteile (Fundamente / Keller / Garagen/ Schächte etc.) bis hin zu den gewerketypischen Bauleistungen wie etwa im GaLaBau für das Betonieren von Stütz- und Begrenzungsmauern. Dabei kommen in allen genannten Duo Anwendungen, abhängig vom Auslastungsgrad, die drei wesentlichen Systemvorteile zum Tragen:

durch ihre Dreifachverwendung als Wand-, Decken- und Säulenschalung bewegen sich die Investitions- und Betriebs-kosten bereits nach kurzer Einsatzzeit im unteren Bereich

durch die einfache Handhabungs- und Montagelogik verbessert sich nachhaltig die Arbeitsproduktivität (kürzere Einsatz- und Taktzeiten)

durch die ergonomische Optimierung des Gesamtsystems, die weit über die Gewichtsvorteile hinausreicht, sinkt die individuelle Arbeitsbelastung deutlich. Beispiele hierfür sind die geringe Lärmbelästigung beim Montieren, der Wegfall von zeitraubenden Such- und Organisationszeiten durch die hohe Bauteilintegration sowie die greif- und transportfreundliche Detailgestaltung der Bauteile und der Verbindungsmittel selbst.

Peri GmbH

www.peri.de

Treiber in der Schalungstechnik

Während die einseitig bedienbare Ankertechnik, die 2007 mit Maximo eingeführt wurde, heute zum Technikstandard für hochleistungsfähige Rahmenschalungen gehört, steht mit Duo die erste Verbundschalung am Anfang ihrer Marktentwicklung.
Was beide Schalungsinnovationen konzeptionell verbindet, ist die Idee fundamental veränderter Montageabläufe, mit dem Ziel, dadurch eine ebenso stark verbesserte Produktivität (Maximo) oder Anwendungssicherheit (Duo) zu erreichen. So haben Messungen durch ein unabhängiges Prüfinstitut bei Maximo einen gegenüber herkömmlichen Rahmenschalungen bis zu 50 % schnelleren Arbeitsablauf nachgewiesen.
Auch bei Duo liegt die Besonderheit im Montagevorgang. Wobei sich das Bild „Schalen nach dem Lego-Prinzip“ fast von selbst einstellt. Nicht nur die Kompaktheit oder das durchgängige Raster der wenigen Basisbauteile lassen einen an das berühmte Vorbild aus Schweden denken. Es ist vor allem die Aufbauabfolge in Kombination mit der ergonomisch ausgefeilten Verbindungs- und Anschlusstechnik, die in ihrer Einfachheit und logischen Schlüssigkeit immer wieder überraschen. Dadurch entsteht zudem ein positiver Doppeleffekt in Richtung höhere Arbeitszufriedenheit. Weniger erprobte Schalungsanwender kommen mit einem Minimum an Einweisung zurecht; die Schalungsprofis dagegen schätzen die spielerische Professionalität des Systems.

Runter mit dem Gewicht

Während in der Architektur und bei Baustoffen der Leichtbau schon seit Langem eine feste Größe ist, steht dieses Konstruktionsprinzip bei Baugeräten und Baumaschinen noch in den Anfängen. Es ist hinlänglich bekannt , dass hohe Gewichte bei handgeführten Werkzeugen und Montagebauteilen in mehrfacher Hinsicht problematisch sind. Denn dauerhaft hohes Gewicht beim Heben, Tragen, Halten und Absetzen beeinträchtigt nicht nur unmittelbar die Arbeitsproduktivität, sondern birgt gleichzeitig hohe Risiken für die Gesundheit und Sicherheit.

Zu diesem Fazit kommt auch der 2012 veröffentlichte Stressreport* bei seiner Untersuchung der Negativfaktoren für die Beschäftigten in der Bauwirtschaft. Tatsache ist: Es gibt keine Grenzwerte, sondern nur Richtwerte für die manuell zu handhabenden Lasten. Nach der Lastenhandhabungsverordnung wird bei häufigem Heben und Tragen für Männer im Alter von 19 bis 45 Jahren eine Grenzhublast von 30 kg empfohlen, bei über 45 Jahren sind es 25 kg. Für Duo war es daher zwingende Vorgabe, dass kein Systembauteil mehr als 25 kg wiegen darf - ein Ziel, das selbst beim größten Schalungspaneel mit den Maßen 135 x 90 cm erreicht wurde.
* baua: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

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