Schadnagerbekämpfung umweltschonend und wirksam

Funke Köderstation-Kanal in Warendorf im Praxistest

Mit der Köderstation hat die Funke Kunststoffe GmbH ein Produkt zur Bekämpfung von Wanderratten entwickelt, das zum einen alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt und sich zudem ohne Einsteigen in den Schacht nachfüllen lässt.

Ratten sind bekanntlich intelligente Tiere. Auch ihren Unterschlupf wählen sie mit Bedacht aus. Er soll ihnen Sicherheit vor Fressfeinden und möglichst guten Zugang zu Nahrungsquellen bieten. Zum Leidwesen von Städten und Gemeinden ist dies häufig die (Abwasser-)Kanalisation. Im Sommer kühl, im Winter einigermaßen warm bietet diese Behausung den Nagern nämlich so etwas wie einen gedeckten Tisch: Nicht die Fäkalien stehen auf dem Speiseplan der Ratten, sondern Essensreste, die in manchen Haushalten fälschlicherweise über die Toilette entsorgt werden und auf diesem Wege hierher gelangen. Finden Ratten genügend Futter, können sie zur Plage werden. Denn wie alle Nagetiere vermehren sie sich sehr schnell.

Für den Menschen stellt dies eine Gefahr dar, da die Tiere Krankheiten wie Salmonellen, Borreliose oder Rattenbandwurm übertragen. Außerdem führt ihre Wühltätigkeit zu Aushöhlungen im Untergrund. So kann aus kleinen Defekten im Kanalnetz durch Rattenwühlungen schnell großer Schaden entstehen, der immense Kosten verursacht.

Kein Kontakt mit Abwasser

Entwässerungsbetrieben sind Ratten daher ein Dorn im Auge. Auch beim Abwasserbetrieb Warendorf, einer Stadt im Regierungsbezirk Münster, beschäftigt man sich mit diesem Problem. Seit 2007 führt man bedarfsorientiert Rattenbekämpfungen durch. Laut Wilhelm Janz, Kanalsanierung, Abwasserbetrieb Warendorf, keine leichte Aufgabe. „Die Vorsicht dieser Tiere allem Neuen gegenüber macht die Rattenbekämpfung kompliziert“, so Janz, der den Einsatz der Köderstation-Kanal zusammen mit Funke geplant hat. „Beobachten Ratten, dass ein Artgenosse beim Fressen stirbt, rühren die anderen Tiere den Köder nicht mehr an“, ergänzt Nicolas Rosendahl, Kanalbauleitung, Abwasserbetrieb Warendorf. „Auch die kurze Fortpflanzungsdauer ist ein Problem: Ein halbes Jahr nach einer Vernichtung von 90 % der Tiere kann ein Volk seine alte Bestandsstärke wieder erreicht haben.“

Giftköder (Rodentizide) enthalten daher zumeist blutgerinnende Mittel, die langsam wirken. Der Einsatz von Giftködern unterliegt gesetzlichen Regelungen. Laut Biozidverordnung 528/2012 muss der Kontakt des Giftköders mit dem Wasserkreislauf verhindert werden. Die Giftstoffe können nämlich selbst in Klärwerken nicht gefiltert oder neutralisiert werden. Um diese Gefahr für Mensch und Umwelt zu minimieren, müssen die Fraßköder auch bei Rückstausituationen und steigendem Wasserstand im Kanal geschützt sein.

Einfache Handhabung

Als Profi mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Herstellung von Produkten für die drucklose Abwasserableitung hat die Funke Kunststoffe GmbH sich des Themas angenommen und auf Anregung und im Austausch mit Kasselwasser, Eigenbetrieb der Stadt Kassel, eine Köderstation-Kanal entwickelt, die alle rechtlichen Auflagen erfüllt und den Abwasserbetrieb Warendorf überzeugte: Vor kurzem ließ man elf Schächte im Warendorfer Abwasserkanalnetz mit Funke Köderstationen ausstatten. „Diese verhindern zuverlässig einen Kontakt der Giftköder mit dem Wasser“, erklärt Dieter Jungmann, Leitung Industrie, Funke Kunststoffe GmbH. „Bei einem Rückstau im Kanal strömt das Abwasser durch die Öffnungen in die Köderstation und lässt dabei den Schwimmer mit dem Köder in die Luftblase im oberen Teil des Kunststoffzylinders aufsteigen.“

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal bietet die Konstruktion der Köderschale, in der abgenagte Köderbestandteile sicher aufgefangen werden. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Schadnager den Köder zwar regelrecht abnagen, erhebliche Mengen des Köders jedoch nicht aufgenommen werden“, so Jungmann weiter. „Dieser abgenagte Köder gelangt nicht in den Kanal und somit in die Umwelt, sondern fällt in die Köderschale zurück und kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.“ Das Funke-Produkt ist in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich. Beide lassen sich schnell zusammenbauen und leicht bestücken.

Handhabung und Kontrolle außerhalb des Schachtes

Während Typ 1 durch Ankleben der Montageplatte fest mit der Berme im Schacht verbunden wird, verfügt Typ 2 über ein höheres Eigengewicht und wird mittels Sicherungsseil inklusive Befestigungsanker in den Schmutzfänger eingehängt. Das Besondere an den Köderstationen von Funke ist, dass sie auf denkbar einfache Weise montiert und befüllt werden können: Alle erforderlichen Arbeitsschritte können fachgerecht von außerhalb des Schachtes ausgeführt werden.

Bei dem Produkt Typ 1 ist dafür eine 6 m lange Teleskopstange erhältlich. Jörn Werfelmann, IHK-geprüfter Schädlingsbekämpfer und Sachkundiger der Fangjagd, Angelkort Schädlingsbekämpfung GmbH aus Ascheberg, der mit seinem Kollegen Marvin Backhofe für den Abwasserbetrieb die Köderstationen in Warendorf installierte, ist auch von der einfachen Handhabung der Typ 2-Produkte überzeugt: „Sie sind so konzipiert, dass sie auf der Berme einen sicheren Stand haben. Das 4,5 m lange Sicherungsseil mit Befestigungsanker bietet auch bei Kontrollen Flexibilität und Variabilität, ohne dass ein Einsteigen in den Schacht notwendig ist.“

Aus der Erfahrung lernen

Die einfache Handhabung ist angesichts des langsam wirkenden Giftstoffes hilfreich: Alle 14 Tage müssen die Köder nämlich auf Fraßspuren überprüft werden. Nachgelegt wird so lange, bis die Köder unversehrt sind – ein Zeichen, dass die Rattenbekämpfung erfolgreich war. Dirk Große Farwick, Produktentwickler bei Funke Kunststoffe, nimmt regelmäßig an derartigen Terminen teil, so auch kürzlich in Warendorf. „Auf diese Weise können wir Erfahrungen aus der Praxis in die Produktoptimierung einfließen lassen“, so Große Farwick. Vor kurzem sind als Konsequenz Abtropfkanten oberhalb der Eintrittslöcher angebracht worden. Sie verhindern das Eindringen von Wasser in den Kunststoffzylinder, welches von der Schachtabdeckung heruntertropft. Gleichzeitig wurde auch die Köderschale erhöht, um die Schwimmfähigkeit bei einem höheren Ködergewicht zu optimieren.

Sehr gute Köderannahme

Beim Praxistest wurde der Köder in sieben Schächten bis zur ersten Kontrolle nach 14 Tagen angenommen. Die vier Schächte, in denen keine Köderannahme zu erkennen war, waren aufgrund einer gemeldeten Rattensichtung erstmals beködert worden. Auch bei weiteren Neubelegungen von Schächten hat sich häufig eine direkte Köderannahme bis zur ersten Kontrolle gezeigt.

Dementsprechend positiv fiel das Fazit der Beteiligten aus: „Die Funke Köderstation-Kanal hat sich in der Handhabung wie in der Köderannahme und der Funktion als praxistauglich erwiesen“, so Jörn Werfelmann. Und Nicolas Rosendahl ergänzt: „Wir sind froh, dass wir mit diesem Produkt Rechtssicherheit beim Einsatz von Ködern haben. Es lässt außerdem auf denkbar einfache Weise Kontrollen zu. Sobald der Köder nun unversehrt ist, können wir die Köderstation in einem anderen Kanalabschnitt aufstellen.“

Funke Kunststoffe GmbH

www.funkegruppe.de

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