Lärmschutzkonzept in der Verkehrsplanung

F.C. Nüdling Schallschutzwände beim Ausbau der A3

Im Zuge der Ausbauarbeiten werden auch umfangreiche Lärmschutzkonzepte umgesetzt. Für Teilstücke lieferte F.C. Nüdling Fertigteiltechnik Beton-Schallschutzelemente nach einem vorgegebenen Farbschema in verschiedenen Grautönen.

Die A 3 zählt zu den ältesten und längsten Autobahnen Deutschlands. Als Europäische Fernstraße verbindet sie Österreich mit den Niederlanden und ist damit, nach der A 7, die zweitlängste Bundesautobahn. Entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen. Vor allem die Nutzung durch Lkw lastet die in weiten Teilen noch zweistreifige A 3 nahezu vollständig aus. Durch die Erweiterung auf sechs Fahrspuren werden derzeit die Autobahnabschnitte zwischen Aschaffenburg und dem Autobahnkreuz Biebelried mit der A7 sowie bei Erlangen für einen störungsfreien Verkehrsfluss ertüchtigt.

 

A 3 wird sechsspurig

Bereits im Bundesverkehrswegeplan von 2003 wurde der Streckenabschnitt der A3 im nördlichen Franken mit vordringlichem Bedarf festgelegt. Seit dem Jahr 2007 erfolgt nun der Ausbau des Teilstücks bei Würzburg Heidingsfeld. Die Bauarbeiten gestalten sich besonders umfangreich. Mit ihnen geht sowohl der Neubau der großen Mainbrücke bei Würzburg-Heidingsfeld als auch des anschließenden Katzenbergtunnels einher. Der Autobahnabschnitt im Bereich der Rastanlagen Würzburg-West und Würzburg-Ost wurde als Troglage ausgebaut. Komplett neu gestaltet wurde auch die Anschlussstelle Würzburg-Heidingsfeld in beiden Fahrtrichtungen. Während der Bauarbeiten standen dem Verkehr jeweils zwei Fahrstreifen in jede Richtung zur Verfügung, die teilweise über den Standstreifen geführt wurden.

 

Sonalith – Lärmschutzwände aus haufwerksporigem Leichtbeton

Besonders betroffen vom Verkehrslärm sind die Anwohner des nahe der A 3 gelegenen Würzburger Ortsteil Heidingsfeld. Daher kamen Lärmschutzwände zum Einsatz, die auch bei steigendem Verkehrsaufkommen die Lebensqualität der Anwohner sichern können. Aufgrund der höheren Bebauungsdichte entschieden sich die Verantwortlichen für den Einsatz von Beton-Schallschutzelementen. Insgesamt wurden in diesem Bereich 9.500 Quadratmeter Schallschutzwände aus Beton in Form einer Stützwandverkleidung versetzt. Die unter dem Namen „Sonalith“ vertriebenen Betonelemente bestehen aus einer statisch stabilen Tragplatte aus Stahlbeton, die mit einer schallabsorbierenden Vorsatzschale aus haufwerksporigem Leichtbeton verbunden ist. Sie sind reine Betonkonstruktionen und damit wartungsfrei, unverrottbar und nicht rostend. Weiterhin sind sie unempfindlich gegen Feuchtigkeit, Wärme, Frost und Tausalze.

Die einzelnen Elemente verfügen über eine Höhe von bis zu sechs Meter und entsprechen der Lärmschutzkategorie „Lärmdämmend und Hochabsorbierend“. Dabei spielt nicht nur die Beschaffenheit des Betons eine Rolle, sondern auch die Struktur der Betonoberfläche. Weitere Faktoren sind die Dicke der Absorptionsschicht, die Betonstruktur und die Rohdichte des Betons. Die der Lärmquelle, also den Fahrbahnen zugewandte Seite besteht aus haufwerksporigem Leichtbeton, der aufgrund seiner Struktur dazu in der Lage ist, einen Teil des Schalls aufzunehmen. Zusätzlich wird die Oberfläche der Elemente in einer Rippenstruktur ausgeführt. Auf diese Weise wird die Betonoberfläche noch einmal vergrößert und die Schallabsorption erneut verbessert.

Neben der entsprechenden Schallschutzqualität kommt es auch auf die Gestaltung der Lärmschutzwände an. Besonders auf der Autobahnseite sorgt eine ansprechende Farbgestaltung bei den einzelnen Elementen für Abwechslung und wirkt dem gefürchteten „Tunneleffekt“ entgegen. An der A 3 kamen verschiedene Grautöne zum Einsatz, die durch die Beimischung spezieller Pigmente in den frischen Beton erzielt werden.

 

Abwechslungsreiches Designkonzept umgesetzt

Für die Umsetzung des Schallschutzes an der A 3 waren nicht nur funktionelle, sondern auch optische Vorgaben einzuhalten. Die Gestaltungsrichtlinie sieht für die naturnahen Bereiche Verkleidungen mit Lärchenholz vor, die im Lauf der Jahre durch die Bewitterung eine silbergraue Farbe annehmen. An dieser Farbgebung sollten sich auch die Beton-Schallschutzelemente orientieren. Zum Einsatz kamen deshalb unterschiedliche Grautöne von hellgrau bis anthrazit, die in unregelmäßigem Farbwechsel in Längsstreifen auf die Stützwand montiert wurden. Damit ergibt sich ein changierendes Gesamtbild, das an die unterschiedlichen Alterungsstufen von Holz erinnert und sich damit harmonisch in die architektonische Gestaltung des Straßenabschnitts einfügt.

Eine besondere Herausforderung waren die strengen geometrischen Vorgaben, bei denen keine horizontalen Fugen erwünscht waren. Dafür wurden die Elemente so gefertigt, dass sie sowohl einfach zu transportieren als auch an Ort und Stelle mit zwei Autokränen in die richtige Einbaulage gedreht und vertikal montiert werden konnten. Eine ähnliche Gestaltung wurde auch im weiteren Verlauf der A 3 am Autobahnkreuz Fürth/ Erlangen umgesetzt und ist zudem im weiteren Ausbau zwischen Kreuz Biebelried und Fürth/ Erlangen vorgesehen.

 

Fazit

Die in der Praxis gewonnenen Erfahrungswerte zeigen, dass sich bei Einsatz von Lärmschutzwänden aus haufwerksporigem Beton das Geräuschvolumen erheblich mindern lässt. Die Errichtung einer Lärmschutzwand führt, bei überschaubarem baulichem Aufwand, zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität der Anwohner. Davon profitieren jetzt auch die Anwohner in Würzburg-Heidingsfeld. Sie können damit einem zukünftigen, weiteren Verkehrsanstieg auf der A 3 gelassen entgegensehen.

F.C. Nüdling Fertigteiltechnik GmbH + Co. KG

www.nuedling.de

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