Krisen und Kosten

Zugegeben, die Baubranche boomt. Die Nachfrage nach Wohnungen ist ungebrochen, der Investitionsstau bei Verkehrswegen und Brücken noch lange nicht abgearbeitet, und auch der Kampf gegen den Klimawandel erfordert die aktive Unterstützung der Bauwirtschaft. Die Aussichten sind also gut.

Aber alles andere als rosig. Denn mit dem Ukraine-Krieg sind nicht nur russische Panzer in Bewegung geraten, sondern auch die Rohstoffpreise. Erdöl, die Ausgangsbasis für Bitumen, verteuert sich rapide, Stahl wird knapp und teuer. Schon haben die ersten Hersteller von Leitplanken ihre Produktion herunterfahren bzw. gar einstellen müssen; nur noch wenige Hersteller können Angebote für Stahlmatten, Träger, Stabstahl oder Bleche abgeben.

Das hat für manche Bauunternehmen die mögliche Folge, dass sie ohne eigenes Verschulden ihre Aufträge nicht im vertraglich vorgegebenen Zeitrahmen ableisten können, oder dass die ihrer Kalkulation zugrunde liegenden Einkaufspreise derart in die Höhe schießen, dass die Auftragserfüllung nur mit hohen Verlusten möglich ist.  

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, fordert zu Recht eine sofortige Einführung von Baustoff-Preisgleitklauseln – auch für laufende Verträge – um wichtige Bauaufgaben fortführen zu können: „Wir brauchen schnell vertragsspezifische Lösungen, um der aktuellen Destabilisierung durch die Rohstoffkosten entgegen zu wirken“.

Hier sind Gesetzgeber, Auftraggeber, Bauunternehmen und Hersteller gefordert, rasche und unbürokratische Lösungen zu entwickeln.

ZAHL DES MONATS

30 %

der Studierenden des Fachs Bauingenieurwesen sind weiblich.

© Deutsche Bauindustrie

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