Flexibler und effizienter

Neue Fahrmischer und Autobetonpumpen

Natürlich hat sich der konjunkturelle Abschwung in Deutschland im letzten Jahr auch in einem Rückgang des Zementverbrauchs bemerkbar gemacht. Dennoch wurden immer noch 25,4 Mio. t Zement in 2009 verbraucht (nach 27,6 Mio. t in 2008), so der Arbeitskreis Zementprognose im Bundesverband der Deutschen Zementindustrie. Dabei wurden alleine über 54,8 Prozent zur Herstellung von Ortbeton, also in Form von Transportbeton (11,3 Mio. t) oder von Baustellenbeton (2,6 Millionen Tonnen), verwendet. Um diese Mengen auszubringen, sind entsprechend leistungsfähige Fahrmischer und Autobetonpumpen erforderlich, von denen die Hersteller auch in 2010 wieder einige neue Modelle auf den Markt gebracht haben.

Liebherr

Unter der Bezeichnung „Lightweight“ präsentiert Liebherr eine überarbeitete Leichtbauversion seiner Fahrmischer. Beispielsweise ist der Aufbau des Modells HTM 904 „Lightweight“ um über 800 kg leichter als bei der entsprechenden Standard-Version. Diese hohe Gewichtseinsparung wurde durch verschiedene Modifikationen erreicht. Um die Lebensdauer nicht zu beeinträchtigen, verwendet Liebherr auch bei der „Lightweight“-Version die bewährten 4 mm dicken Spiralbleche. In Verbindung mit einem leichten Fahrgestell können so problemlos 8 m³ Beton bei 32 t zulässigem Gesamtgewicht gefahren werden. Für besonders harte Praxisbedingungen bietet Liebherr zudem die Fahrmischer-Variante „Longlife“ an. Dabei werden die Spiralen mit noch dickeren Blechen ausgeführt. Dabei sichern stärkere Schweißnähte auch bei extrem harten Einsätzen eine lange Lebensdauer. Diese Variante kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn besonders hartes und gebrochenes Gestein für den Beton verwendet wird. Die Überarbeitung des Liebherr-Fahrmischerprogramms führte zu weiteren konstruktiven Verbesserungen. So konnte die Lebensdauer der Fahrmischer durch die Verwendung von besonders verschleißfestem Stahl sowie durch Modifikationen am Verschleißschutz der Spiralen deutlich erhöht werden. Die Trommeln der Liebherr-Fahrmischer werden bereits seit zwei Jahren aus der Sonderstahl-Legierung LH-37 gefertigt. Dieser in enger Zusammenarbeit mit namhaften Stahlherstellern entwickelte innovative Werkstoff ist beim Betontransport besonders verschleißfest. Er bietet deshalb Vorteile in der Lebensdauer und reduziert so die Betriebskosten. Ein weiteres nutzenbringendes Ergebnis der Fahrmischer-Überarbeitung sind die in Drallform gepressten Spiralbleche, mit denen eine gleichmäßigere Abnutzung gewährleistet wird. Da auch der Verschleißschutz verbessert wurde, konnten die Standzeiten der Spiralen wesentlich erhöht werden.

Als Option bietet Liebherr für die aktuelle Fahrmischerpalette die Steuerung „Litronic-EMC“ an. Durch intelligente Elektronik werden Kraftstoffverbrauch und Verschleiß im Vergleich zur mechanischen Steuerung erheblich reduziert. Zugleich bietet die Elektronik dem Fahrer ein Höchstmaß an Komfort und Sicherheit. Mit der „Litronic-EMC“ werden Drehrichtung und Drehzahl der Trommel über einen ergonomisch gestalteten Hebel als Einhandbedienung betätigt. Dank der intuitiven Bedienung kann sich der Fahrer mehr auf den Sichtkontakt zum Entladevorgang bzw. zur Baustelle konzentrieren. Die Dieselmotordrehzahl wird von der intelligenten Elektronik kontinuierlich bedarfsgerecht eingestellt. Durch einen Taster auf der Hebeloberseite kann die Trommel schnell und systemschonend gestoppt werden. Die Memory-Funktion stellt sicher, dass die gespeicherten Vorgaben über denselben Taster jederzeit wieder aktiviert werden können.

www.liebherr.de


Putzmeister

Bei Putzmeister lohnt sich ein Blick zurück auf die bauma, hier zeigte man sowohl Neuentwicklungen als auch einen Querschnitt durch das Programm. Die 70-Meter-Klasse war ebenso vertreten wie der M 58-5, der Beton bis in fast 60 m Höhe einbaut. Als eine der Messeneuheiten zeigte Putzmeister den Verteilermast M 49-5 auf 4-Achs-Chassis, der für anspruchsvolle Betonpumpenbetreiber in speziellen Exportmärkten entwickelt wurde. Beim M 46-5 ist der Verteilermast auf Sattelauflieger aufgebaut und prinzipiell in vielen Länder zulassungsfähig. Die Vorteile der Sattelzug-Alternative liegen auf der Hand:

n große Flexibilität des Betreibers bei der Wahl der Zugmaschine
n Antrieb der Mast- und Betonpumpenhydraulik durch einen deutlich kleineren, sparsameren Separatmotor
n die Zugmaschine kann auch für andere Transportaufgaben eingesetzt werden.

Als Beispiel einer besonders bedienungsfreundlichen, baustellengerechten und dennoch wirtschaftlich zu betreibenden Autobetonpumpe präsentierte Putzmeister in München den Typ M 42-5. Die Maschine ist mit zahlreichen Extras, Verschleiß reduzierenden Komponenten und Kraftstoff sparender Hydrauliksteuerung ausgestattet, Dazu zählen u.a. Verschleißteile aus speziellen Hartmetalllegierungen, die besonders abriebfeste 2-lagige Förderleitung, eine elektropneumatische Absperrvorrichtung am geteilten Endschlauch (verhindert Nachtropfen des Betons), die aktive Dämpfung des 5-armigen Betonverteilermastes (besonders wirksam bei hoher Förderleistung), eine sichere einseitige Abstützung bei reduzierten Platzverhältnissen auf der Baustelle, der zusätzliche Dieseltank im Stützbein sowie eine hydraulische Steuerung, die die Motordrehzahl des Fahrzeugs automatisch an die jeweilige Pumpmenge anpasst und so den Dieselverbrauch im Pumpbetrieb gezielt reduziert.
Damit Maschinisten ihre Betonpumpe unter den verschiedensten Bedingungen jederzeit sicher betreiben können, erweitert die Putzmeister Akademie ständig ihr Angebot an praxisnahen Schulungsmitteln. Bei Betonpumpenfahrern besonders populär sind vor allem virtuelle Trainingsmethoden. Vor diesem Hintergrund wird die PM-Akademie eine Funkfernsteuerung der neuesten Generation mit interaktivem Grafikdisplay und automatischem Frequenz-Management (AFM) wie bei einer Autobetonpumpe simulieren.
Mit dem Telebelt TBS 130 präsentierte Putzmeister erstmals in München seinen mobilen Teleskopbandförderer als Sattelauflieger. Die Alternative zum sonst üblichen Aufbau auf 4-Achs-Chassis ist richtig attraktiv: So ist der Betreiber weitgehend frei in der Wahl einer serienmäßigen 2- oder 3-achsigen Zugmaschine, die sonst im Fahrzeugpool des Unternehmens für andere Aufgaben wie Kies- oder Sandtransporte eingesetzt wird. In der Sattelzugversion hat der Telebelt deutlich geringere Achslasten, und auf Baustellen wie im Straßenverkehr lässt sich der Zug aufgrund seines kleineren Wendekreises leichter bewegen.

www.putzmeister.de


Schwing

Mit der neuen Autobetonpumpe S 20 ergänzt Schwing die Produktpalette in der City-Klasse durch eine leistungsstarke, wendige und flexibel einsetzbare Maschine. Die S 20 mit ihrem vierteiligen Verteilermast und ihrer geringen Abstützweite von nur 3,85 m ist ideal für Einsätze in schmalen Gassen oder neben fließendem Verkehr. Aufgrund ihrer niedrigen Ausfalthöhe von ebenfalls nur 3,85 m ist sie auch für den Tunnelbau und für Hallen-Projekte prädestiniert. Dank einer großen Auswahl an Zubehör sowie Ausstattungsvarianten lässt sich eine auf individuelle Wünsche zugeschnittene S 20 konfigurieren - von der reinen Schlauchpumpe bis hin zur Universal-Autobetonpumpe mit bis zu 260 m an zusätzlichen Schlauchleitungen an Bord.
Zudem präsentierte Schwing in diesem Jahr die neue Großmast-Pumpe S 43 SX mit einem fünfteiligen Verteilermast in Roll-Z-Faltung. Dieses Ausleger-Konzept hat sich bereits bei der S 36 SX sowie der S 52 SX in den letzten Jahren aufgrund guter Einfädeleigenschaften dieser speziellen Mast-Kinematik bewährt.

www.schwing.de

Stetter

Die vier Produktlinien der Stetter Fahrmischer sind in der C oder C+ Version in den Nennvolumina von 6 bis 15 m³ erhältlich. In 2010 hat Stetter die Trailer Line um die gewichtsoptimierte Satteleinheit AM 10 FHAC – Light Line ergänzt, die in der Kombination 2-Achs-Sattelzugmaschine und 2-Achs-Auflieger (zulässiges Gesamtgewicht 38 t) eine Zuladung von bis zu 10 m³ Beton (bei 2400 kg/m³) bietet. Fahrmischer und Sattelfahrgestell bilden eine kompakte, wendige Einheit. Das geringe Leergewicht, verbunden mit dem Einsatz von gehärteten Materialien in der Mischtrommel bietet eine hohe Nutzlast bei gleichzeitig langer Lebensdauer. Zudem hat Stetter die intelligente Fahrmischersteuerung Smart-Control erweitert: Mit der Trommeldrehzahlvorgabe für den Befüll- und Entleervorgang wird, unter Einbeziehung des Kennfeldes des Dieselmotors, automatisch der wirtschaftlichste Betriebspunkt gewählt. Dieser liegt in der Regel im unteren Drehzahlbereich. Im Fahrbetrieb wird die aktuelle Dieselmotordrehzahl erfasst und als Störgröße zur schnellen Regelung und Einhaltung einer konstanten Trommeldrehzahl berücksichtigt (Constant-Speed-Drive). Kraftstoffersparnis, eine deutliche Verschleißreduzierung durch 50 % weniger Trommelumdrehungen während der Straßenfahrt, und eine geringere Geräuschemission sind das Ergebnis.
In der nun erweiterten Smart-Control wird die Mischtrommeldrehzahl intuitiv über eine ergonomische Einhebelbedienung stufenlos eingestellt. Eine Memory-Funktion (Start-Stop der Mischtrommel unter Beibehaltung der voreingestellten Trommeldrehzahl) ist im Bedienhebel integriert. Auch in der erweiterten Version  werden Trommeldrehzahl, Betriebsstunden, Wartungsintervalle usw. in einem zweizeiligen Display des Terminals angezeigt. Anwenderfreundliche Funktionen wie eine automatische Nachmischfunktion, Abfrage von Betriebsdaten, Personalisierung der Betriebsdaten können am Terminal – ohne zusätzliche Hardware - wahrgenommen werden. In der Variante mit Fahrerhaussteuerung lassen sich alle Mischtrommelfunktionen sowie zwei Constant-Speed-Drive Einstellungen auch vom Fahrerhaus aus bedienen.

www.stetter.de


Waitzinger

Bei den Autobetonpumpen präsentierte Waitzinger in diesem Jahr den 41 M5 XXH. Der 5-teilige 41 m Verteilermast in Multi-Faltung ist in der Kinematik bis hin zur Förderleitungsführung bestens durchdacht. Neu in dieser Klasse ist vor allem auch die XXH-Abstützung: Die sogenannte Schmalabstützung von Waitzinger wird vorne nur einmal teleskopiert und ist seitlich schwenkbar. Der hintere lange Ausschwenkfuß wird bei der XXH durch ein Heckteleskop ersetzt, wie es eigentlich nur kleineren Mastlängen üblich ist. Diese Abstützvariante bringt dadurch einen Platzvorteil beim Aufstellen der Maschine auf engen Baustellen. Durch die Flexibilität des vorderen Abstützfußes kann die Maschine sich den Platzgegebenheiten der Baustelle anpassen ohne großartig an Arbeitsbereich zu verlieren. Auf der Maschine ergibt sich zudem viel Platz für Stauraum, welchen Waitzinger mit flexiblen Ablagesystemen nutzt. In der 30 Meter Klasse präsentiert Waitzinger die THP 160H/36 Z4 XXH Autobetonpumpe. Der optimierte 4-teilige 36 Meter Mast in Z-Faltung von Waitzinger wurde ebenfalls in der Kinematik optimiert, so dass die letzten zwei Mastelemente einen Winkelbereich von 270 Grad erreichen können. Diese Flexibi-
lität ist immer häufiger besonders bei
Einsätzen in Hallen und Gebäuden erforderlich. Eine sogenannte XXA-Standsicherheitskontrolle überwacht den erlaubten Arbeitsbereich und schaltet den Mast automatisch bei überschreiten des Sicherheitsbereiches ab. Die THP 160 H Pumpeneinheit erreicht eine maximale Förderleistung von 160 m³/h bzw. einen maximalen Betondruck von 119 bar. Der zweigeteilte Trichter bringt durch seine Form ein optimales Ansaugverhalten mit sich, wodurch sich kaum noch Restbeton absetzen kann. Dieses erleichtert nach dem Arbeiten das Reinigen des Trichters.

Neu im Angebot hat Waitzinger auch die neue THM 80/29 Z4 XXH Fahrmischerbetonpumpe. Ausgerüstet mit einem 4-teiligen 29 Meter Z-Masten sowie einer leistungsstarken Pumpeneinheit THM 80, ist die Fahrmischerbetonpumpe ebenfalls mit dem XXH-Schmalabstützsystem erhältlich. Die Maschine bietet eine Förderleistung von 80 m³/h und einem Betondruck von 83 bar. Die Förderzylinder haben einem Kolbendurchmesser von 230 mm und einen Hub von 1000 mm. Um die volle Leistung ausnützen zu können und auch schwierigere Betonsorten pumpen zu können, ist die Fahrmischerbetonpumpe mit einer 125 mm Förderleitung versehen. In Kombination mit der XXH-Abstützung ist die Maschine besonders standsicher und stabil gerade beim Betonieren von größeren Mengen. Die Mischertrommel kann je nach Ausführung und zulässigem Gesamtgewicht zwischen 7 bis 9 m³ Betonvolumen betragen.n

www.waitzinger.de

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