Brücken schlagen in der Bundesstadt Bonn

Ersatzneubau der Viktoriabrücke in Bonn

Echterhoff führt die Arbeiten für den Neubau der Viktoriabrücke durch. Der komplette Abbruch und Neubau des Überbaues sowie der teilweise Abbruch und die Ergänzung der bestehenden Unterbauten waren erforderlich.

Eine wichtige Nord-Süd-Verbindung im Bonner Stadtgebiet brauchte dringend  Unterstützung: Die sanierungsbedürftige Viktoriabrücke durfte schon seit längerem nicht mehr schwer tragen – seit 2010 ist sie für den Schwerlastverkehr gesperrt, um weitere Schäden am Bauwerk zu vermeiden. Für die Gesamtbaumaßnahme war der komplette Abbruch und Neubau des Überbaues sowie der teilweise Abbruch und die Ergänzung der bestehenden Unterbauten notwendig. Zusätzlich soll zum späteren Zeitpunkt die Thomastraße über eine freitragende Rampe/Brücke auf den neuen Überbau der Viktoriabrücke führen und an diesen monolithisch anschließen.

Zentrale Herausforderung: die zentrale Lage

Vor allem die Lage nordwestlich des Bonner Hauptbahnhofs und westlich der Innenstadt macht das Bauvorhaben zu einer Herausforderung. Dazu kommt die zentrale Bedeutung für den Verkehr: Die Viktoriabrücke verbindet den von Süden kommenden Wittelsbacher Ring (Rampe Süd) mit dem nördlich der Brücke verlaufenden Hochstadenring (Rampe Nord) und verläuft dabei über Gleisanlagen der DB AG, zwei Gleise der Stadtbahn und über die Thomastraße. Das bedeutete für die Firma Echterhoff im Klartext, dass jede Menge „natürliche“ Vorgaben zu berücksichtigen waren: Im Bereich der Viktoriabrücke unterführen sieben Gleise der Deutschen Bahn das mittlere Feld, zwei Gleise der Stadtbahn Bonn unterfahren das Feld neben der Hauptstraße „Thomas-Mann-Str.“ auf der nördlichen Seite. Nicht zu vergessen die Autos, die die Bücke jeden Tag überqueren. Und der Verkehr sollte möglichst ungestört weiter fließen.

Verkehrsumlenkung auf die andere Brückenseite

Um das zu gewährleisten, wurde der Verkehr überwiegend auf die jeweils andere Brückenhälfte gelegt, um weiter an der Fahrbahn und den Rampenstützwänden zu arbeiten. Ganz ohne Vollsperrung für den Autoverkehr ging es dennoch nicht. Die wurde allerdings äußerst effizient – und überwiegend in verkehrsärmeren Zeiten wie nachts und in Urlauszeiten – genutzt, so dass für den Verkehr immer möglichst schnell wieder freie Fahrt galt. Zudem waren unzählige Nachtsperrzeiten aufgrund von Gleissperrungen notwendig, und damit jede Menge Nachtschichten für das Echterhoff Team.

Unter den Augen der Nachbarn

Die sehr beengte Baustelle stellte außerdem hohe logistische Ansprüche aufgrund der Lage direkt in der Innenstadt und mit direkter Bebauung der Anlieger an die Verantwortlichen. 38 Stück Verbund-Fertigteilträger von bis zu 40 m Spannweite mussten bis zur Baustelle antransportiert und über den Gleisen montiert werden. Eine Arbeit, die von den Beteiligten jede Menge Fingerspitzengefühl erforderte – und ganz sicher für spektakuläre Anblicke bei den umliegenden Nachbarn sorgte.

Schnelle und unkomplizierte Lösungen

Während der Bauarbeiten kam es immer wieder unvorhergesehene Störungen, es gab Änderungen zum Entwurf, die Mehrarbeit bedeuteten, dazu über 1,5 Jahre die nur schwer planbare Corona-Situation. Trotzdem ist es Echterhoff wieder gelungen, dem Bauherren mit Optimierungen bei Prozessen und Alternativvorschlägen zu helfen und dadurch Bauzeit aufzuholen.

Echterhoff GmbH & CO. KG

www.echterhoff.de

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