Bewährungsprobe bestanden

Großprojekt „Döppersberg“ in Wuppertal

Bereits 2018 wurde eines der größten städtebaulichen Projekte in NRW
abgeschlossen. Nach fast zwei Jahren intensiver Beanspruchung steht fest,
dass die großen Pflasterflächen ihre Bewährungsprobe bestanden haben.

Höhenunterschiede überwinden, das gehört in Wuppertal zum Alltag. Am neuen Döppersberg haben die Planer eine ebenerdige Anbindung des Hauptbahnhofs erreicht, indem sie zum einen die Bundesallee zwischen Morianstraße und Wall um rund sechs Meter absenkten. Zum anderen entstand mit dem Bau einer großzügigen Bahnhofsmall über zwei Geschosse ein Ensemble aus zwei Platzflächen.

Plätze sollen einzigartige Einheit bilden

Andreas Klein von der Projektleitung Döppersberg der Stadt Wuppertal erläutert die Maßnahme: „Ziel der Planung war es, aus vielfältigen Randbedingungen – topografisch, gestalterisch und funktionell – eine Platzsituation zu schaffen, die eine einzigartige Einheit bildet. Trotz der Höhendifferenz der zwei Platzteile und einer funktionellen Aufteilung sollten sich „oben“ und „unten“ durch einen Gestaltungskanon verbinden. Dies haben wir in erster Linie durch eine einheitliche Oberflächengestaltung erreicht.“ Beide Plätze sind durch eine breite Freitreppe miteinander verbunden, die achsial auf das Gebäude der ehemaligen Bundesbahndirektion ausgerichtet ist.

Ausrichtung an Kalkstein-Natursteinfassaden

An die Befestigung der rund 7.000 Quadratmeter großen Flächen stellten die Planer ganz besondere Anforderungen. Hierzu Andreas Klein: „Die Optik der Pflasterflächen sollte sich an der Natursteinkruste der Kalksteinfassade, die insbesondere die untere Platz-ebene umgibt, orientieren.“ Deshalb entschied man sich nach Anlegen von Musterflächen für das Modula Plus Pflastersystem in „sandbeige“. Insgesamt sechs Formate kamen zum Einsatz. Andreas Klein: „Verlegt wurden die Steine im wilden Reihenverband, alle sieben bis neun Reihen wird das Muster wiederholt. Mit dieser Oberflächengestaltung gelingt uns die gestalterische Verbindung der unterschiedlichen Flächen.“

D-Punkt-Fugentechnik

Neben der Optik spielten aber für die Planung der Pflasterflächen auch funktionale Aspekte eine wichtige Rolle. „Der untere Platz dient als Stadtplatz für Veranstaltungen und wird auch immer wieder in engen Radien von schwereren Fahrzeugen befahren. Wenn diese auf der Fläche rangieren, dann wirken große Schub- und Scherkräfte auf die Pflasterflächen ein. Der neue Belag sollte daher über eine gewisse Tragfähigkeit verfügen“, so Klein. Für das Modula Plus Pflastersystem stellt dies kein Problem dar, denn dieses Pflaster aus der Einstein-Pflasterfamilie verfügt über die D-Punkt-Fugentechnik, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. „Da wir mit diesem Pflastersystem bereits vor dem IC-Hotel gute Erfahrungen gesammelt hatten, war es auch hier erste Wahl“, so Klein. Die spezielle Fugentechnik sorgt aber noch für weitere Vorteile: „Erstens lässt sich das Pflastersystem leicht verlegen, zweitens ergibt sich ein sehr einheitliches Fugenbild.“

Auch nach mehr als einem Jahr intensiver Beanspruchung konstatieren die Planer, dass die Pflasterflächen ihre Bewährungsprobe bestanden haben. Klein: „Die Flächen befinden sich nach wie vor technisch in einem tadellosen Zustand. Weil sich die geschliffenen Oberflächen sehr gut reinigen lassen, sehen diese optisch noch sehr ordentlich aus – und das, obwohl über die Flächen täglich rund 40.000 Menschen gehen.“

Einstein-Fugentechnik

www.einstein-pflaster.de

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