19. Deutsche Asphalttage: Heute die Mobilität von morgen gestalten

Minister Hermann eröffnet größtes nationales Branchentreffen

Ende Februar fanden in Berchtesgaden die 19. Deutschen Asphalttage statt. Das größte und wichtigste nationale Branchentreffen wird alle zwei Jahre vom Deutschen Asphaltverband (DAV) ausgerichtet. Mit rund 90 Ausstellern präsentierte sich die begleitende Fachausstellung so groß wie nie und das gleichzeitig bei einer Rekordteilnehmerzahl von etwa 650 Besuchern. Die Deutschen Asphalttage sind bekannt dafür, aktuelle verkehrspolitische und technische Themen aufzugreifen.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann sagte anlässlich der Eröffnung: „Die Entwicklung hin zu einer modernen Mobilität der Zukunft ist ein umfassender Prozess, der Politik und Wirtschaft vor völlig neue Herausforderungen stellt. Auch im Hinblick auf die immer noch zu hohe Luftschadstoffbelastung benötigen wir eine Infrastruktur, die dazu beiträgt, den Verkehr zu dekarbonisieren und zu verflüssigen. Wir brauchen ein gemeinsames Miteinander von Baustoffproduzenten, Bauunternehmen und auch IT-Unternehmen, um die noch ungenutzten Potentiale unserer Verkehrswege zu erschließen und die bestehende Infrastruktur effizienter zu nutzen und nach und nach zu modernisieren. Die 19. Deutschen Asphalttage des Asphaltverbandes sollten wir dazu nutzen, den Blick auf die Lösungen unserer Verkehrsprobleme zu richten, um heute die Mobilität von morgen zu gestalten“.

Herausforderungen meistern

Neben Hermann zählte Staatssekretär Rainer Bomba, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), zu den Eröffnungsrednern in Berchtesgaden. „Moderne Infrastruktur erfordert klaren politischen Willen und eine nachhaltige Mittelausstattung, sie basiert auf der beherzten und schnellen Umsetzung von Innovationen in marktgängige Verfahren und Produkte und sie braucht einen kompetenten und leistungsfähigen öffentlichen Bauherrn. Das Fundament dafür hat die Bundesregierung in der vergangenen Legislaturperiode geschaffen. Somit können bis 2030 über 1300 Straßenbauvorhaben in ganz Deutschland umgesetzt oder begonnen werden, mit einem Gesamtvolumen von mehr als 131 Milliarden Euro. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Verkehrsinfrastruktur die Herausforderungen durch die Megatrends Digitalisierung und Elektrifizierung meistern wird“, erklärte Staatssekretär Bomba.

Zu den weiteren Höhepunkten der 19. Deutschen Asphalttage gehörte Ulrich Klaus Becker, Vizepräsident für Verkehr beim ADAC, mit seiner Keynote „E-Mobilität für den Endverbraucher“. Außerdem hielt Prof. Dr. Michael Schreckenberg, Universität Duisburg/Essen, einen Impulsvortrag zu dem Thema „E-Mobilität und automatisiertes Fahren – Braucht das Auto den Menschen noch?“.

Interessante Themenvielfalt

In den folgenden zwei Tagen diskutierten Experten aus Forschung, Verwaltung und Praxis über die politischen und technischen Rahmenbedingungen beim Asphaltstraßenbau. Eines der aktuellen Themen, mit denen sich die Fachleute beschäftigen, war etwa die Wiederverwendung von Ausbauasphalt. Denn in Deutschland fallen jährlich rund 14 Millionen Tonnen Ausbauasphalt an. Dabei wird der ausgebaute Asphalt nicht „downcyclet“, sondern im selben Produkt wie dem Ausgangsprodukt, nämlich im neu gemischten Asphalt, verwertet. In weiteren technischen Themenblöcken werden die Problemfelder beim Asphaltstraßenbau einerseits aus Sicht der Verwaltung und andererseits aus Sicht der Auftragnehmer erörtert. Begleitet wurde die Tagung von einer Fachausstellung, auf der rund 90 Firmen ihre neuen Produkte, neue maschinentechnische sowie asphalttechnologische Entwicklungen präsentieren.

Neuer Präsident

Zuvor fand die interne Mitgliederversammlung des DAV statt. Auf ihr wählten die Mitglieder mit Oliver Nohse und Mario Kappler einen neuen Präsidenten bzw. Vizepräsidenten.

Präsident Oliver Nohse wurde 1963 in Dortmund geboren und studierte in Hagen und Bochum Bauingenieurwesen. Nach Abschluss des Studiums begann er seine berufliche Tätigkeit bei der Firma Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG als Laboringenieur. Im Jahr 1992 wechselte er dann in die Unternehmensgruppe der Eurovia, wo er zunächst als Verkaufsleiter bei der Hansa Asphaltmischwerke GmbH & Co. KG tätig war. 2003 wurde er zum Leiter der Niederlassung West der Eurovia Industrie GmbH ernannt. Seit April 2005 ist Nohse Geschäftsführer der Eurovia Industrie GmbH und übernahm von 2009 bis 2015 zusätzlich die Geschäftsführung der Eurovia Gestein GmbH. 2013 wurde er dann in die Geschäftsführung der Eurovia Teerbau GmbH berufen und leitet seit dieser Zeit auch den Regionalbereich West der Eurovia GmbH.

Vizepräsident Mario Kappler wurde 1962 in Schönebeck geboren. Nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur (Dipl.-Ing. oec.) an der TH Chemnitz und der TU Dresden, begann er seine berufliche Laufbahn 1986 als Hauptbuchhalter beim VEB Rationalisierungsmittelbau Dresden. Von 1990 bis 1995 war er als Unternehmensberater für Dr. Höfner & Partner in München tätig. Im Anschluss trat er als kaufmännischer Vorstand der Magdeburger Hochbau AG bei und war gleichzeitig Geschäftsführer der HAM GmbH. 2000 wechselte Kappler in den Vorstand der F. Kirchhoff AG. Seit 2007 ist er als kaufmännischer Geschäftsführer für die Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG tätig.

www.asphalt.de

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