Markante Architektur und prominente Lage

Wohnquartier Am grünen Bogen in Hannover

Im Südosten Hannovers befindet sich mit „Kronsrode“ das größte Neubaugebiet Niedersachsens. Das entstehende Quartier soll der angespannten Situation aus akutem Wohnraummangel sowie stetig ansteigenden Bau- und Mietpreisen begegnen – mit rund 4000 Wohneinheiten auf 37 Baufeldern.

Direkt am Übergang von Stadt und Natur gelegen, schließt das Wohnquartier an die geschwungene Topografie des südlichen Kronsberg an. Die Landschaft wird auf etwa 49.000 Quadratmetern in das Gelände hineingeführt und teilt das Areal in Nord, Mitte und Süd. Geprägt von der landschaftlichen Umgebung, bildet das Baufeld „Am grünen Bogen“ in Kronsrode Mitte das Herzstück des Quartiers. Mit seiner charakteristischen Rundung, vorgegeben durch den Bebauungsplan, ragt es in den angrenzenden Stadtteilpark hinein und bietet einen idyllischen Ausblick in die Natur.

An der prominentesten Stelle gelegen bildet das Baufeld B4 das Herzstück von Kronsrode
© Olaf Mahlstedt

An der prominentesten Stelle gelegen bildet das Baufeld B4 das Herzstück von Kronsrode
© Olaf Mahlstedt

Winkel, Bogen und Gerade

Insgesamt drei Bauteile, die in unterschiedlichen Abschnitten errichtet werden, bilden zusammen das Baufeld: Der besagte „Bogen“ fasst die östliche Seite des Grundstücks und beherbergt 91 Wohneinheiten. Die darunterliegende Tiefgarage ist mit der des im Südwesten verordneten „Winkels“ verbunden – hier finden 30 Wohnungen und eine Kindertagesstätte Platz. Im Nordwesten komplettieren zwölf in einer Reihe angeordnete „Townhouses“ das Baufeld. Gemeinsam umrahmen die Neubauten die innenliegenden Frei- und Grünflächen, private Gärten sowie die Spielfläche der Kita. Die unterschiedlichen Gebäudetypologien rühren daher, dass die Landeshauptstadt Hannover das Mindestmaß von 27 Prozent an geförderten Einheiten festlegte – und zwar bei gleichzeitig hoher gestalterischer sowie wohnlicher Qualität. Dadurch entstehen auf dem gesamten Areal über 1000 neue Sozialwohnungen.

Mit seiner runden Geometrie lehnt sich der Bogen in den zukünftig direkt angrenzenden Landschaftspark hinein
© Olaf Mahlstedt

Mit seiner runden Geometrie lehnt sich der Bogen in den zukünftig direkt angrenzenden Landschaftspark hinein
© Olaf Mahlstedt

Drei Teile – eine Einheit

Um die Bauteile optisch zusammenzufassen, entschied sich das in Hannover ansässige Architekturbüro Jabusch + Schneider für ein einheitliches Erscheinungsbild: „Dieses wichtige Baufeld sollte keine Addition von Einzelgebäuden sein, sondern als durchgängiges Ganzes konzipiert werden. Damit wird ein kräftiger Abschluss gegenüber dem angrenzenden Landschaftspark definiert“, erklärt Dr. Ing. Dirk Jabusch, Inhaber des Büros, das im Rahmen des 2019 durchgeführten Architekturwettbewerbs den Auftrag erhielt. Das Baufeld B4 besteht aus dem „Bogen“, dem „Winkel“ und zwölf direkt angrenzenden Townhouses, die noch errichtet werden und den Blockrand schließen
© Olaf Mahlstedt

Das Baufeld B4 besteht aus dem „Bogen“, dem „Winkel“ und zwölf direkt angrenzenden Townhouses, die noch errichtet werden und den Blockrand schließen
© Olaf Mahlstedt

Die dynamische Fassadengestaltung des „Bogens“ orientiert sich an seiner städtebaulichen Grundfigur. „Sie setzt sich einerseits aus der horizontalen Fassadengliederung durch Betonfertigteile und farblich abgesetzten Mauerwerksbändern sowie der Ausbildung frei geformter Vordächer und Blockränder zusammen“, so Jabusch. Andererseits entsteht durch das Vor- und Zurückspringen der Loggien Plastizität in der Gebäudekubatur. Im „Winkel“ wird die optische Fassadengliederung aufgegriffen und mit der Verwendung einer anderen Sortierung des Verblendmauerwerks adaptiert. Die „Townhouses“ wiederum stellen über ihre vor- und zurückspringenden Dachterrassen eine optische Verbindung zum „grünen Bogen“ her. Um den Bauteilen trotz gleicher Elemente eine gewisse Eigenständigkeit zuzuschreiben, kommen auch hier unterschied-liche Farben und Sortierungen der Vorsatzschale zum Einsatz.

Farblich abgesetzte Mauerwerksbänder in Verbindung mit Betonfertigteilen betonen die Horizontalität der Fassade. Großformatige Kalksandsteinelemente bilden die tragende Schicht
© Olaf Mahlstedt

Farblich abgesetzte Mauerwerksbänder in Verbindung mit Betonfertigteilen betonen die Horizontalität der Fassade. Großformatige Kalksandsteinelemente bilden die tragende Schicht
© Olaf Mahlstedt

Rund mit Großformaten

Aufgrund der für Wohnungsneubauten üblichen hohen Anforderungen an eine hohe Tragfähigkeit, guten Schallschutz und angenehmes Raumklima, wurden die Wände im gesamten Quartier durchschnittlich zu über 70 Prozent aus Kalksandstein errichtet, an der Grenze zur Stadtbahn sogar zu 100 Prozent. Architekt Dirk Jabusch kennt den weißen Stein gut: „Seit Jahren arbeitet unser Büro mit unterschiedlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft zusammen. Kalksandstein ist hierbei nach wie vor das bevorzugte Material für die Herstellung eines langlebigen und die elementaren Anforderungen erfüllenden Wohnungsbaus.“ Neben gemeinsamen Freiflächen sowie Privatgärten sorgt auch die Spielfläche der Kindertagesstätte für den Einzug von städtischem Grün
© Olaf Mahlstedt

Neben gemeinsamen Freiflächen sowie Privatgärten sorgt auch die Spielfläche der Kindertagesstätte für den Einzug von städtischem Grün
© Olaf Mahlstedt

Natürlich stellte sich zunächst die Frage, wie trotz großformatiger Kalksandsteinelemente des Bausystems KS-Plus der architektonische Bogen im Baufeld B4 realisiert werden konnte. „Wichtig hierbei ist eine durchdachte Planung und das genaue, digitale Einmessen der Wände und Rundungen. Hierbei konnten wir feststellen, dass uns auch kleine Radien noch erlaubten, KS-Planelemente einzusetzen“, erklärt Dieter Schwarze, der mit seinem Bauunternehmen Kümper + Schwarze Baubetriebe insgesamt 500 Wohnungen auf fünf Baufeldern in Kronsrode realisierte. Die großformatigen Kalksandsteine von KS-Original mit einer Höhe von 498 Millimetern oder 623 Millimetern und einer Breite von 1000 Millimetern werden „just-in-sequence“, also bedarfsgerecht, auf die Baustelle geliefert. Vor Ort benötigt es lediglich ein bis zwei Fachkräfte, um die Elemente mithilfe eines Versetzkrans zu vermauern. In nur wenigen Bereichen, wie beispielsweise der Loggien im dritten Obergeschoss, musste traditionell gemauert werden. Der Geschäftsführer schätzt das großformatige Bausystem KS-Plus für seine Wirtschaftlichkeit: „Auf diese Weise konnten wir die Wände mit erheblich weniger Maurern als üblich, schnell und dementsprechend auch effizient errichten.“

  Durch Grünflächen und die Rundung des Bogens entsteht ein gemeinschaftlicher Innenhof
© Olaf Mahlstedt

Durch Grünflächen und die Rundung des Bogens entsteht ein gemeinschaftlicher Innenhof
© Olaf Mahlstedt

KS-Original GmbH

www.ks-original.de

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