Jahrestagung der Kalksandsteinindustrie 2010

Im Fokus der diesjährigen Jahrestagung der Kalksandsteinindustrie in Heidelberg standen die Wahl des neuen Vorstandes der Verbände der Kalksandsteinindustrie (Bundesverband, Forschungsvereinigung, Qualitätsgemeinschaft Mauerwerksprodukte QMP) sowie die Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise und die damit verbundenen Rahmenveränderungen innerhalb der Bauwirtschaft. Ein weiterer Schwerpunkt ist darüber hinaus die zielführende Lobbyarbeit des Bundesver-bandes Kalksandsteinindustrie gewesen.

 

Vorstand

Die erfolgreiche Arbeit des Vorstandes ist durch die eindeutige Wiederwahl bestätigt worden. Zum Vorsitzenden der Kalksandstein-Verbände wurde Dr. Hannes Zapf,
Zapfwerke Schwaig-Behringersdorf wiedergewählt. Auch der stellvertretende Vorsitzende, Dipl.-Kfm. Bernhard Göcking, Emsländer Baustoffwerke, Haren/Ems, ist in seinem Amt bestätigt worden. Der Vorstand setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

n Dr. Hannes Zapf, Zapfwerke Schwaig-Behringersdorf – Vorsitzender,
n Dipl.-Kfm. Bernhard Göcking, Emsländer Baustoffwerke, Haren/Ems, stelllvertretender Vorsitzender,
n Jochen Bayer, E. Bayer Baustoffwerke, Esslingen,
n Paul Bertmaring, Baustoffwerke Havelland, Oranienburg-Germendorf,
n Frederic A. Dörlitz, Kalksandsteinwerk Busch & Dörlitz, Buxtehude,
n Oliver Frickenhelm, Xella Deutschland, Duisburg / Ruhrort,
n Dr. Hans Georg Leuck, BMO Baustoffwerke Münster-Osnabrück.
n Dipl.-Kfm. Martin Schneider-Jost, Heidel-
berger Kalksandstein, Durmersheim

 

2009

Dr. Hannes Zapf gab zunächst einen Rückblick auf das Jahr 2009. Anschließend setzte er sich mit den Themen Wohnungsneubau sowie der wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung der Politik detailliert auseinander. „Auch die deutsche Kalksandsteinindustrie ist von den Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise nicht verschont geblieben“, sagte Zapf. „So musste die Kalksandsteinindustrie ihre Kapazitäten anpassen. Vier Werke haben ihre Produktion eingestellt. Für 2009 ist ein weiteres Absinken der Produktionsmengen zu verzeichnen. Der Absatzmengenrückgang bei Kalksandsteinprodukten fiel allerdings mit minus 6,9 % gegenüber dem Vorjahr geringer aus als zu Jahresbeginn erwartet. 2009 betrug die Beschäftigtenzahl rund 1.690.“

„Die neue Bundesregierung hat die Chance zu einer bedarfsgerechten ordnungspolitischen Weichenstellung für den Wohnungsneubau nach der Bundestagswahl 2009 nicht genutzt“, erklärte Zapf weiter. „2009 gab es mit 178.000 genehmigten Neubauwohneinheiten zwar ein leichtes Plus von 3.300 Wohneinheiten – die Baufertigungszahlen im Wohnungsbau liegen mit 159.000 aber noch deutlich unter den Vorjahrswerten. Auch die für 2010 / 2011 vorhergesagte allgemeine Verbesserung der Konjunkturentwicklung kann dem Wohnungs- und Wirtschaftsbau keine durchgreifenden Impulse liefern.“

Er forderte die Bundesregierung auf, notwendige, durchgreifende Impulse zum langfristigen Wachstum der Baubrache umzusetzen. Dazu gehören insbesondere Verbesserungen der steuer- und förderpolitischen Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau sowie eine Aufrechterhaltung der öffentlichen Baubudgets. „Denn“, so Zapf, „ohne diese wirtschaftspolitischen Maßnahmen wird die Bauwirtschaft keinen positiven Beitrag zur Konjunkturentwicklung leisten können.“ Und die volkswirtschaftliche Bedeutung des Bauens ist unstrittig. „Die mittelständische Bauwirtschaft – zu der auch die deutsche Kalksandsteinindustrie gehört - erwirtschaftet mehr als 68 % des gesamten Umsatzes“, gab Zapf zu bedenken.

 

2010

Dipl.-Kfm. Joachim Hübner, Geschäftsführer Bundesverband Kalksandsteinindustrie, rechnet für 2010 nach jahrelangen rückläufigen Produktions- und Absatzzahlen mit einem leichten Zwischenhoch. „Wieder steigende Baugenehmigungszahlen lassen eine leicht positive Entwicklung im Kalksandsteinabsatz von ca. plus 3,5 % für das Jahr 2010 erwarten. Dennoch,“ so Hübner, „fehlt es weiterhin an grundlegenden politischen Weichenstellungen für den Wohnungsbau in Deutschland. Für eine weitere positive Entwicklung in 2011 ist ein Fortsetzen des Zwischenhochs deshalb noch nicht zu prognostizieren.“

 

Lobbyarbeit

Anschließend stellte er Aktivitäten des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie vor. Ein Schwerpunkt war die Lobbyarbeit. Er berichtete über wesentliche Aktionen, die im Rahmen der Kampagne „Impulse für den Wohnungsbau“ umgesetzt worden sind. Die Kampagne hat der Bundesverband Kalksandsteinindustrie gemeinsam mit anderen Verbänden personell und materiell unterstützt. Ziel war und ist, die Politik auf die Defizite in der Wohnungsneubaupolitik aufmerksam zu machen. Hübner: „Wir haben mit unserer zielgerichteten Lobbyarbeit erreicht, die politischen Entscheidungsträger für das Thema zu sensibilisieren. In Diskussionsveranstaltungen und zahlreichen persönlichen Gesprächen ist es uns gelungen, immer mehr Parlamentarier und politische Administratoren für eine effektive und volkswirtschaftlich positive Ausrichtung der Wohnungsbaupolitik gewinnen zu können.“ Die Aktion wird auch 2010 weitergeführt und von der Kalksandsteinindustrie unterstützt.

Dipl.-Ing. Bernd Niebuhr,

Fachjournalist Hannover

[www.kalksandstein.de]

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