Der Arbeitstageeffekt bremst den Juni aus

Die Baubetriebe erwirtschafteten im Juni einen Umsatz von 7,7 Mrd. Euro – das waren nominal 2,7 % weniger als im Juni 2010. Der Hauptverband führt den Rückgang auf einen Arbeitstageeffekt zurück – den Betrieben standen zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung als im Vorjahresmonat. Für die ersten sechs Monate ergibt sich aber immer noch ein starkes Umsatzplus von 15,3 %.

Auch das Wachstum der Baunachfrage schwächte sich etwas ab, für den Juni war nur ein leichtes Auftragsplus von nominal 2 % zu verzeichnen; preisbereinigt gingen die Aufträge sogar um 0,7 % zurück. Für die Entwicklung in den kommenden Monaten besteht aber kein Grund zur Sorge: Im ersten Halbjahr lag das Orderplus bei 7,1 %. Entsprechend hoch ist das Polster: Der Auftragsbestand lag Ende Juni bei 25,7 Mrd. Euro – und damit um 2,4 % über dem Niveau des Vorjahres. Das ist der höchste Wert seit 2000.

Treiber der baukonjunkturellen Entwicklung ist weiterhin der Wohnungsbau: Im Juni wuchsen die Wohnungsbauumsätze zwar nur leicht, für die ersten sechs Monate ergibt sich aber immer noch ein zweistelliges Plus. Dies gilt auch für Auftragseingänge und Genehmigungen – der Aufschwung steht somit auf einem soliden Fundament.

Der Wirtschaftsbau hat unter dem Arbeitstageeffekt gelitten: Sowohl Umsatz als auch Auftragseingang gingen im Juni zurück. Für die ersten sechs Monate weisen beide Indikatoren allerdings noch zweistellige Wachstumsraten auf. Auch die Genehmigungen im Wirtschaftshochbau lassen eine weiterhin positive Entwicklung erwarten.

Sorgenkind bleibt allerdings der Öffentliche Bau: Zwar sind die Auftragseingänge im Juni leicht gestiegen, bezogen auf das erste Halbjahr war aber ein deutlicher Auftragseinbruch zu verkraften. Beim Umsatz machte sich im Juni erstmals das allmähliche Auslaufen der Konjunkturprogramme mit einem deutlichen Rückgang bemerkbar.


Petra Kraus, Berlin

E-Mail:

Hier der Artikel mit Schaubildern als PDF

x

Thematisch passende Artikel:

Bauhauptgewerbe im Mai 2012: Arbeitstageeffekt belastet Entwicklung

- Umsatzminus von 6 % - Rückgang des Auftragseingangs von 2 %

Die Baukonjunktur wurde im Mai durch einen Arbeitstageeffekt deutlich belastet: Die Bauunternehmen meldeten ein Minus sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang. Dies ist allerdings...

mehr

Bauunternehmen melden für das erste Halbjahr 2017 ein Umsatzplus von 10 %

Auftragseingang legt um 5,5 % zu

Der Halbjahres-Wert ist der höchste seit fast 20 Jahren. Auch für Juni meldete die Branche ein deutliches Umsatzplus (+ 8,2 %) und das, obwohl den Unternehmen zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung...

mehr

Branche schließt Baujahr 2016 mit einem Umsatzplus von 6 % ab

Bauhauptgewerbe 2016

Dies teilte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie Ende Februar in Berlin in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mit. Aufgrund der nach wie vor moderaten Preissteigerung in der...

mehr

Der Winter verhagelt die Bilanz

- Umsatz bricht um 18 % ein - erstes Quartal schließt mit Minus 10 % - Aussichten trüben sich ein: Aufträge im Minus

Der Winter verhagelt den Bauunternehmen die Bilanz: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der Umsatz im Bauhauptgewerbe im...

mehr
Ausgabe 06/2013 WITTERUNG VERLANGSAMT AUFHOLPROZESS

Langer Winter: Umsatz im April nur +1%

Der Aufholprozess nach dem langen Winter kommt nur langsam in Gang. Auch im April 2013 haben 71?% (im Vorjahr 12?%) aller im Rahmen des ifo-Konjunkturtests befragten Bauunternehmen eine Behinderung...

mehr