Spezielle Aufgabe, spezielles Gerüst

Spezialgerüstbau bei der Brückensanierung

Die Gemeinhardt Gerüstbau Service hat sich nach dem Elbehochwasser 2002

den Ruf als Spezialist und zuverlässiger Partner für den Gerüstbau bei
Brückensanierungen erarbeitet.

Nach dem extremen Hochwasser 2002 mussten an der Elbe viele Brücken saniert werden. Auch die Gemeinhardt Gerüstbau Service war mit ihrem Spezialgerüstbau gefragt. Daraus machen die Sachsen gleich eine eigene Geschäftsidee: Brückensanierung. Denn die Anforderungen sind vielfältig und benötigen besonderes Know-how und Material: In aller Regel haben die Gerüstbauer es mit zwei Verkehrswegen gleichzeitig zu tun. Wenn unter der Brücke noch eine Straße läuft, darf selbstverständlich nichts herunterfallen. Und natürlich benötigt man in bis zu 50 Meter Höhe leichte Hängegerüste. Diese müssen als Baugerüst große Lasten tragen. In puncto
Gerüsthersteller setzt man bei der Gemeinhardt Gerüstbau Service auf Layher. Zusätzlich spielt auch der Zeitfaktor immer eine besondere Rolle.

Qualität trotz Termindruck

Beispielsweise bei der Sächsischen Bau, die vorwiegend für die Deutsche Bahn arbeitet. Und die gewährt keinerlei Termintoleranz: Pro Minute und Gleis werden zwischen 250 und 500 Euro Vertragsstrafe fällig. Auf günstige Gerüstbauer, deren Mitarbeiter fachlich nicht ausgebildet sind und oft wenig Deutsch sprechen, mag sich Prokurist Falk Kittler nicht verlassen. Rund 20 Bauprojekte hat das Unternehmen, das vom Ingenieurbau über Spezialtiefbau bis zum Gleisbau alles aus einer Hand bietet, mit den Spezialgerüstbauern aus Roßwein bei Dresden realisiert. „Ich schätze es sehr, dass wir schon in der Angebotsphase vor Ort gemeinsam das Projekt anschauen“, erzählt der 62-jährige Bauingenieur.

Probegerüste für komplizierte Fälle

Bei besonders komplizierten Fällen baut die Gemeinhardt auf dem eigenen Hof Probegerüste. „Wenn wir auf einer Nachtbaustelle lediglich zwei Stunden Zeit haben, müssen wir wissen, ob unsere Überlegungen funktionieren“, erklärt Geschäftsführer Walter Stuber den hohen Aufwand. Solche Detailgenauigkeit überzeugt Kittler immer wieder. Auffällig ist für ihn zudem die durchorganisierte Logistik seines Subunternehmers, die letztlich zu einer „100prozentigen Termintreue“ führt.

Ausgebildetes Personal

Es gibt keine Fluktuation unter den 48 Mitarbeitern des Spezialgerüstbauers. Bis auf einen Arbeiter sind alle 27 Gerüstbauer ausgebildet. 18 sind sogar geprüfte Kolonnenführer. Jeder Mitarbeiter verfügt über eine persönliche Schutzausrüstung sowie eine Reisetasche mit PSA und absolviert jährlich eine Höhenrettung-Weiterbildung. Pro Jahr investiert das Unternehmen 150.000 Euro in die Bildung. „Wir benötigen hochqualifizierte Mitarbeiter, um uns einerseits durch Arbeitsqualität von Mitbewerbern abzusetzen und andererseits durch Schnelligkeit die höheren Kosten auszugleichen“, sagt Stuber. Denn vor allem bei öffentlichen Ausschreibungen zähle nicht Qualität, sondern ausschließlich der Preis.

Projekte: Bahrebachmühlen-Viadukt und
Göltzschtalbrücke

Die 250 Meter lange Brücke des Bahrebachmühlen-Viaduktes sollte saniert werden, ebenso wie die Gleisanlage. Die anvisierte Bauzeit war zu kurz, um das Projekt in zwei Arbeitsschritten abzuwickeln. Also mussten Arbeitsgerüst für die Sanierung und Traggerüst für den Streckenbau in einem Arbeitsgang angebracht werden. „Das ist hochkompliziert“, sagt der zweite Gemeinhardt-Geschäftsführer Dirk Eckart. Denn spezielle Aussteifungen mussten angebracht werden, wo mit zusätzlichen Lasten, bis zu einer Tonne pro Quadratmeter, zu rechnen war. Dazu greift der Gerüstbauer auf einen verlässlichen Statiker zurück und benötigt zudem entsprechendes Material. Eine weitere Herausforderung: Der Verkehr auf der sechsspurigen A4 sollte weiter laufen. Teilweise wurde das Material über die beiden Zugänge der Brücke transportiert, teilweise nutzte der Spezialgerüstbauer allerdings auch Krane.

Da Brücken als Jahrhundertbauwerke gelten, ist selten eine Sanierung vorgesehen. In moderneren Brücken darf zudem der Spannstahl nicht angebohrt werden. Ein Problem für die Gerüstbauer, denn sie müssen geeignete Aufhängungspunkte für das Gerüst „finden“. Diese sind von Brücke zu Brücke verschieden. Das bedeutet: Für die meisten Projekte müssen eigens Sonder-teile geschweißt werden. Ist die Statik geprüft, werden die Sonderteile in aller Regel innerhalb einer Woche geliefert.

Ein anderes Beispiel: Die Göltzschtalbrücke. Das Eisenbahn-Viadukt mit 29 Bögen, 600 Metern Länge sowie knapp 80 Metern Höhe ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Mit dieser Höhe ist sie viel zu hoch für einen Gerüstbau von unten. Daher installierte Gemeinhardt Gerüstbau Service ein 15 Meter tiefes Hängegerüst, damit die entstandenen Risse verpresst und verspindelt werden konnten. Statt eines klassischen Stahlgerüstes verwendete das Unternehmen Alu-Titanträger, die wesentlich leichter sind, allerdings auch viermal teurer. Eine Woche benötigten die Gerüstbauer um ein derart umfangreiches Gerüst anzubringen, teilweise wurde das Material mit einem 80-Tonnen-Kran nach oben gebracht.

Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH

www.spezialgeruestbau.de

Gemeinhardt Gerüstbau Service

Qualität, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit dafür steht der mittelständische Sondergerüstbauer, der sich nicht auf Subunternehmer verlässt. Bis auf einen Arbeiter sind alle 27 Gerüstbauer ausgebildet. Der mittelsächsische Betrieb versteht sich als Problemlöser für Brückensanierung sowie Industrie- und Produktionsanlagen. Durch hohe Präzision und Achtsamkeit können Automobilhersteller oder Maschinenbauer während Hallensanierungen weiterproduzieren.

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