INVESTITIONSZURÜCKHALTUNG DER ÖFFENTLICHEN HAND VERHINDERT STÄRKERES AUSFTRAGSPLUS

Sommerhoch am Bau

Die Bauproduktion befindet sich in einem Sommerhoch: Der Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe ist im Juli 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,2 % (nach + 6,8 % im Juni) gestiegen. Die Bauunternehmen nutzten die Sommermonate, um ihre hohen Auftragsbestände abzuarbeiten.

Dagegen hat sich der Anstieg der Baunachfrage verlangsamt: Der Auftragseingang ist im Juli nur moderat um nominal 1,2 % gestiegen. Das langsamere Wachstum ist aber nicht konjunkturell bedingt, sondern geht ausschließlich auf die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand zurück. Die Konjunktur im Wohnungs- und Wirtschaftsbau bleibt trotz des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds vorerst intakt.

Wachstumstreiber ist weiterhin der Wohnungsbau, der im Juli sowohl beim Auftragseingang als auch beim baugewerblichen Umsatz die höchsten Wachstumsraten vorweisen konnte. Die Verunsicherung der Investoren über die Entwicklung auf dem Kapitalmarkt lässt die Immobiliennachfrage weiter steigen. Auch die Investitionsneigung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes ist weiter ungebrochen: Die Baubetriebe wiesen im Wirtschaftsbau im Juli beim Auftragseingang und beim baugewerblichen Umsatz ein Plus aus. Aufgrund der steigenden Baugenehmigungen bleiben auch die Perspektiven vorerst positiv.

Eingetrübt wird die gute Entwicklung im Bauhauptgewerbe durch die Investitionszurückhaltung der Öffentlichen Hand: Die Baubetriebe meldeten für den Öffentlichen Bau einen Rückgang des Auftragseingangs, der an Dynamik zunimmt. Lediglich der guten Auftragslage zu Jahresanfang ist es zu verdanken, dass der Ordereingang über die ersten sieben Monate noch relativ hoch ausfällt. Es ist aber fraglich, ob dies reicht, um den kumulierten Umsatzrückgang auszugleichen.


Petra Kraus, Berlin

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