Regenwassermanagement auf engstem Raum

D-Raintankund D-Rainclean für Kranenburger Einkaufszentrum

Um den Jahreswechsel 2009/2010 ist das Einkaufszentrum „Großen Haag“ in Kranenburg im Kreis Kleve um drei weitere Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 1640 m2 erweitert worden. Bis das Schuhgeschäft, der Textiler und der Drogeriefachmarkt für die Kunden ihre Tore öffnen konnten, mussten allerdings die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu gehörte unter anderem die Umsetzung des von der als Generalplaner und -übernehmer fungierenden Reppco GmbH gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten entwickelten Konzepts zum Umgang mit dem Niederschlagswasser. Nach Prüfung der Gegebenheiten vor Ort entschied sich der Bauherr für den Einsatz von D-Rainclean und D-Raintanks von der Funke Kunststoffe GmbH.

Diese Bausteine sorgen nicht nur für eine zuverlässige Entwässerung, sondern mithilfe des zum D-Rainclean gehörenden Substrats auch für eine Reinigung des Niederschlagwassers von Schadstoffen. Punkten konnte das Konzept gegenüber einer natürlichen Muldenlösung vor allem auch durch einen deutlich geringeren Platzbedarf.

Ursprünglich hatte die Reppco GmbH zur Entwässerung des 4500 m2 großen Einkaufareals eine Muldenlösung mit entsprechendem Rückhaltevolumen favorisiert. Daran angeschlossen werden sollte ein Drosselschacht, der das anfallende Regenwasser mit 1,25 l/sec kontrolliert in die als Vorfluter fungierenden offenen Gräben im Ortsbereich einleiten sollte. Nach einer Prüfung des Konzeptes auf seine Realisierbarkeit konnte Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. Ludger Baumann aus Kleve jedoch kein grünes Licht geben: „Vor Ort ist der Grundwasserspiegel verhältnismäßig hoch. Grundsätzlich sollte der Abstand zwischen der Sohle des Rückhaltebeckens und dem höchsten Grundwasserstand aber mindestens 1 m betragen. Das war in diesem Falle nicht realistisch.“ Auch eine Entwässerung über Rinnen in die Vorfluter war aufgrund des hohen Grundwasserspiegels und des damit einhergehenden geringen Gefälles nicht möglich.

Flexibel einsetzbar

Vor diesem Hintergrund suchte das ausführende Unternehmen, die Heinrich Loock GmbH, gemeinsam mit Vertretern der Unteren Wasserbehörde nach einer Alternative. Die Wahl fiel auf D-Rainclean in Kombination mit D-Raintanks, eine Lösung, die in den vergangenen Jahren schon bei vielen Erschließungsmaßnahmen mit Erfolg und zur Zufriedenheit der Bauherren realisiert werden konnte. „Nach Prüfung der Parameter vor Ort haben wir einen Vorschlag zur Entwässerung mit unseren Produkten unterbreitet. Ein großer Vorteil unserer Komponenten ist ihr geringer Platzbedarf“, nennt Funke-Fachberater Ralf Börmann einen Pluspunkt, der gerade für Bauherrn häufig ein wichtiges Argument darstellt. So auch in Kranenburg auf dem Gelände des Einkaufszentrums. Hier hatte die Reppco GmbH zur Auflage gemacht, dass das Grundstück optimal genutzt werden sollte und somit auf dem Gelände ausreichend Parkmöglichkeiten für die Kunden zur Verfügung stehen.

Auch Öl wird abgebaut

D-Rainclean kann aber nicht nur hinsichtlich der Platzersparnis punkten. Auch mit Blick auf den Grundwasserschutz hat es gegenüber anderen Systemen die Nase vorn. Die befahrbare Sickermulde besteht aus 50 cm langen, 40 cm breiten und 37 cm hohen Kunststoffelementen. Das dazugehörige Substrat – es besteht aus ausgewählten natürlichen Mineralien mit hoher Austauschkapazität und Filterwirkung und filtert mit Schadstoffen belastetes Niederschlagswasser derart, dass es in unbedenklichem Zustand den Boden erreicht –baut darüber hinaus auch kleine Ölmengen, wie sie auf Parkplätzen häufig anfallen, zuverlässig ab. „Die von uns empfohlene Standzeit des Substrats ist investorenfreundlich: Je nach Belastungsgrad kann sie bis zu 20 Jahre betragen. Das hält die Instandhaltungskosten gering“, unterstreicht Börmann. Gereinigt wird in Kranenburg lediglich das Niederschlagswasser, das sich auf der insgesamt 1450 m2 großen Parkplatzfläche sammelt. Der oberflächliche Abfluss gelangt erst in die D-Rainclean-Sickermulden und von hier aus in die angeschlossenen D-Raintanks. Von den „D-Raintank-Rigolenelementen“ – sie wurden jeweils einlagig eingebaut und besitzen ein Speichervolumen von 25 bzw. 32 m3 – fließt das Wasser in die angeschlossenen HS-Drosselschächte. Das Regenwasser dagegen, das auf die rund 1750 m2 messenden Dachflächen trifft, wird direkt in die D-Raintanks geleitet.

Enormes Speichervolumen

Die D-Raintanks sind für den unterirdischen Wasserrückhalt und zur Versickerung konzipiert. Das Produkt besitzt trotz seiner kompakten Bauweise mit 810 x 840 x 400 mm ein hohes Speichervolumen. Börmann: „Die Speicherfähigkeit beträgt ca. 95 %. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Kies- oder Schotterrigole erreicht nur 30 bis 35 %.“ Polier Udo Eis von der Heinrich Loock GmbH lobt das einfache Handling der D-Raintanks beim Einbau: „Nach den Aushubarbeiten haben wir zunächst das Planum erstellt und mit einem Vlies ausgelegt. Danach konnten die D-Raintanks eingebaut werden. Sie sind leicht zu handhaben und in kurzer Zeit verlegt. Das Geotextil haben wir in einem letzten Schritt umgeschlagen, damit es das komplette Element umschließt.“ Geschäftsführer Ludger Janhsen ergänzt: „Für den Einbau der D-Raintanks® haben wir nur eine unwesentlich größere Baugrube ausheben müssen. Dadurch, und durch die Tatsache, dass das Produkt nur ein geringes Eigengewicht besitzt, lassen sich für den Einbau und den Transport auch Kosten sparen.“

Komplettiert wurde die Funke-Produktpalette, wie sie in Kranenburg zum Einsatz kam, durch die HS-Abwasserkontrolle. Die Revisionsöffnung ermöglicht einen leichten Zugang zum Regenwasserkanal. Auch eine TV-Untersuchung ist durch die 2-fache 45°-Schräge des K 90-Abzweiges leicht möglich. Von der Erweiterung des Einkaufszentrums erhoffen sich die Planer eine Attraktivitätssteigerung der Großen Straße, in der sich bislang schon mehrere Diskounter, eine Frische-Arena sowie Einzelhändler angesiedelt haben. Vor allem auch für die Niederländer, so die Investoren, bieten sich damit zusätzliche Argumente für den Einkauf jenseits ihrer Landesgrenze.n

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