Mit Systemvorteilen und Sonderlösung gepunktet

HS-Kanalrohrsystem überzeugt in Groß-Umstadt

Wenn es nach dem Willen der Planer geht, wird in der Vorstadt von Groß-Umstadt im hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg bald kaum noch etwas so sein, wie es einmal war. Bereits seit drei Jahren wird die umfangreiche Sanierung des Quartiers zwischen Georg-August-Zinn-Straße, Carlo-Mierendorff-Straße und Bahnhof in Angriff genommen. Die Maßnahmen umfassen neben städtebaulichen Veränderungen, durch die das Viertel in seiner Wohnqualität und als Einkaufsstandort aufgewertet werden soll, auch den Straßenbau und die unterirdische Infrastruktur. Insgesamt rund 1,5 km Kanal werden dabei erneuert.

Im Vorfeld des Tiefbauprojektes informierten sich die Stadtwerke Groß-Umstadt zusammen mit dem Planer über verschiedene Hersteller und Werkstoffe. Bei der Entscheidung hatte die Funke Kunststoffe GmbH mit ihrem HS-Kanalrohrsystem klar die Nase vorn. Das geringe Eigengewicht des Materials, seine Wirtschaftlichkeit und Stabilität, aber auch die breite Produktpalette und Flexibilität des Herstellers überzeugten den Auftraggeber. Die Baufortschritte im Bereich Vorstadt von Groß-Umstadt laufen bisher nach Plan. Die Kanalbauarbeiten im Abschnitt Bachtorstraße/Backhausgasse konnten fristgerecht abgeschlossen werden. Dass das Vorhaben ohne Verzögerung umgesetzt werden konnte, ist neben dem Einsatz der Tiefbauer auch der richtigen Werkstoffwahl und der Produktqualität des eingesetzten Kanalrohrsystems zu verdanken. Denn die Rahmenbedingungen der Baustelle können ohne Weiteres als schwierig bezeichnet werden, wie auch Bauleiter Adolf Väth vom ausführenden Unternehmen, der Aumann GmbH aus Babenhausen, bestätigt: „Nicht nur die enge Bebauung ist eine Herausforderung. Erschwerend kommt noch die geringe Tiefenlage der Leitungen hinzu, die in Teilbereichen nur eine Überdeckung von 60 cm ermöglicht. Da muss man mit qualitativ besonders hochwertigem Material arbeiten.“


Trümpfe ausgespielt

Genau dafür hat man bei den Stadtwerken Groß-Umstadt Vorsorge getroffen: „Vor Auftragsvergabe haben wir uns eingehend über die in Frage kommenden Rohrhersteller und ihre Produkte informiert. Dabei waren uns ein möglichst umfassendes Programm sowie bauliche und technische Eigenschaften der angebotenen Rohre und Formteile besonders wichtig“, erzählt Dipl.-Ing. Esther Achenbach von den Stadtwerken. Dass das HS-Kanalrohrsystem von Funke schließlich den Zuschlag bekam, überrascht Funke-Fachberater Ralph Mayer nicht: „Auf Baustellen wie diesen spielt das HS-Kanalrohrsystem seine Trümpfe voll aus“, erklärt er. „Das Produkt besteht aus PVC-U und ist dadurch besonders leicht zu handhaben. Große Baugeräte sind bei der Verlegung nicht notwendig. Bei beengten Platzverhältnissen ist dies ein großer Vorteil.“


Leicht und stabil

So leicht das Material auch ist, so stabil ist es andererseits. Dafür sorgt das Verhältnis von Durchmesser und Wanddicke, das bei dem HS®-Kanalrohrsystem SDR 34 beträgt. Bei Einbautiefen zwischen 0,5 und 6,0 m halten die Produkte unter Schwerlastverkehrsflächen bis 60 t stand. „Dank dem stabilen Kanalrohrsystem stellte die geringe Überdeckung von nur 60 cm demnach kein Problem dar“, bringt es Planerin Dipl.-Ing. Veronika Schambach von der Kolb & Küllmer Ingenieurgesellschaft mbH auf den Punkt. Bislang waren in der Vorstadt vorwiegend Betonrohre der Nennweiten DN 300 bis DN 600 im Einsatz. Bei einer Kamerabefahrung im Vorfeld der Maßnahme war jedoch deutlich geworden, dass aufgrund von Schäden wie Rissen, Brüchen, Versätzen, Korrosion und undichten Muffen nur eine Erneuerung des Kanals und der Hausanschlüsse in offener Bauweise in Frage kam. Die neuen Leitungen werden in derselben Dimension wie die alten Rohre verlegt, dementsprechend im Bereich Bachtorstraße und Backhausgasse Kunststoffrohre DN/OD 630. Zwar gibt es in der hessischen Stadt Bestrebungen, dass künftig nur noch im Trennsystem entwässert werden soll, aus Platzgründen wurde aber das Mischsystem im Bereich der alten Bebauung im Sanierungsgebiet der Vorstadt beibehalten.


Vorab informiert

Rund 45 Anwohner sind von der Maßnahme betroffen. Esther Achenbach erzählt, wie sie über das Vorhaben informiert wurden: „Wir haben Anliegerversammlungen durchgeführt. Das Projekt bietet den Bürgern die Möglichkeit, ihre Hausanschlüsse gleich mitsanieren zu lassen. Zwar sind sie dazu natürlich nicht gezwungen, aber mit Blick auf die obligatorische Dichtigkeitsprüfung, die jeder Eigentümer bis Ende 2015 durchgeführt haben muss, ist dies eine Chance. Gerade im Hausanschlussbereich hat die Kamerabefahrung nämlich viele Schadensbilder gezeigt.“ Das Einbinden der Hausanschlüsse im Bestand birgt häufig Probleme. So auch hier in der Vorstadt von Groß-Umstadt. „Erst einmal haben wir die Lage der Hausanschlüsse, die in den neuen Sammler eingebunden werden mussten, geortet. Teilweise ging dies nur per Handschachtung“, erzählt Bauleiter Adolf Väth.


Herausforderungen
für die Tiefbauer

Das Besondere im Bereich Bachtorstraße und Backhausgasse ist, dass aufgrund der engen Gassen bereits an der Hauswand der private in den öffentlichen Bereich übergeht. „Der Austritt der Leitungen aus den Häusern stellte für uns somit einen Zwangspunkt dar, an dem wir in der Regel anknüpfen mussten“, berichtet Väth. Dort, wo es technisch möglich war und die Bewohner ihr Einverständnis gegeben hatten, wurden die Austrittsstellen in den Häusern versetzt, damit die Leitungen nach der Neuverlegung das nötige Gefälle aufwiesen. In diesem Fall konnten die Rohre normal in den Sammler eingebunden werden.

Für die übrigen Fälle machte sich die Flexibilität und Erfahrung des Herstellers bezahlt: „Wir bieten eine breite Palette an Kanalrohrsystemen. Doch wenn es notwendig ist, stellen wir auch Sonderanfertigungen her“, sagt Fachberater Mayer. Für die Tiefbauer in der Vorstadt von Groß-Umstadt war dies ein Vorteil, der sich bezahlt machte. Denn die Hausanschlussleitungen, deren Austrittsstellen in den Häusern nicht verlegt worden sind, kommen unterhalb des Rohrkämpfers an und können mit üblichen Formteilen wie dem Connex-Anschluss oder dem Fabekun-Sattelstück nicht eingebunden werden. „Der Hersteller hat hierfür eigens einen HS-Abzweig mit sohlengleichem Anschluss angefertigt“, erzählt Väth. „Somit war das Einbinden auch hier kein Problem. Die Arbeiten konnten bei dem guten Service trotz der Besonderheiten vor Ort schnell vorangehen.“ Und auch Planerin Veronika Schambach ist mit den Ergebnissen zufrieden: „Die Dichtheitsprüfungen waren bisher alle positiv. Für uns steht fest: Wir haben für diese Baumaßnahme genau die richtige Werkstoffauswahl getroffen. Auch die Beschaffung der Sonderanfertigungen lief schnell und unkompliziert.“n

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