Mit Anbauausrüstungen allen Aufgaben gewachsen

Anbaugeräte wandeln Bagger und Radlader in Spezialmaschinen für den Galabau

Ursprünglich wurden Bagger und Radlader als Erdbaumaschinen entwickelt, keineswegs aber als Spezialmaschinen für den Garten- und Landschaftsbau. Zwar können Bagger und Radlader bestens graben, ausschachten, fördern, verteilen und beladen, dennoch sind ihre Standardwerkzeuge wie Tieflöffel und Schaufel für viele Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau ungeeignet. Das lässt sich durch sorgfältig ausgewählte Anbauausrüstungen grundlegend ändern.

Bagger und Radlader, die über einen Schnellwechsler zum An- und Absetzen einer Vielzahl passender Anbauausrüstungen verfügen, sind meist nicht nur besser ausgelastet, sondern ersparen oft auch den An- und Abtransport speezieller Maschinen und natürlich auch deren Kauf, Vorhaltung oder Anmietung. Stattdessen genügt es bei zahlreichen Projekten, den Bagger oder Radlader mit mehreren Anbauausrüstungen den jeweiligen Aufgabenstellungen optimal anzupassen. Bei solchen Ausrüstungen muss es sich nicht immer um teure hydraulische Anbaugeräte handeln, was folgendes Beispiel erläutert: Ein Radlader soll mit einem Stammgreifer 80 zersägte kleine Baumstämme etwa 300 m weit zur Lkw-Verladung befördern. Mit dem Stammgreifer müsste er 20 bis 25 mal fahren. Doch es geht auch anders, indem der Lader einen kleinen, einachsigen Anhänger zieht und diesen mit dem Stammgreifer belädt. Nun sind dank der erhöhten Transportkapazität nur noch 8 bis 10 Fahrten erforderlich, was nicht nur Zeit spart, sondern auch Kraftstoff-und Verschleißkosten.

Anhänger werden in Kombination mit Kleinladern, ob knick- oder allradgelenkt, ob Skid-Steer- oder Gummiraupenlader, nur selten genutzt. Die wendigen Kleinlader können ihre Anhänger mit Schaufel, Palettengabel, Kranarm oder Greifklammer be- und entladen. Kleinlader mit Anhänger lassen sich Natursteine vom Kompaktbagger mit dem Steingreifer aufladen und transportieren die Steinladung zur Einbaustelle – schneller als jeder Bagger auf seinen langsamen Raupen.

Mit einem kleinen Ein- oder Zweiachs-Kippanhänger befördert ein Radlader nicht nur Schüttgut, sondern auch Werkzeuge, Geräte und anderen Anbauausrüstungen, auch vom Lkw zum Bagger. Verfügen sowohl der Kleinlader als auch der Anhänger über eine StVZO-Zulassung, lassen sich Baumaterial, Geräte oder ein Minibagger über öffentliche Straßen zur Baustelle bringen. Das kann manche Transporter- und Lkw-Fahrt erübrigen.

Damit Bagger und Radlader verschiedene Anbauausrüstungen sicher und wirtschaftlich betreiben können, sind einige wichtige Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehören ein robuster Schnellwechsler, bei hydraulisch betätigten Anbaugeräten ein oder mehrere zusätzliche hydraulische Steuerkreise, für reibungslosen Dauerbetrieb eine ausreichend starke Hydraulik mit entsprechender Förderleistung und bei Baggern eventuell ein Schwenkwerk oder gar ein Tiltrotator. Der Hydraulikleistung des Baggers oder Radladers sollte besonderes Augenmerk gewidmet werden. Anbauausrüstungen wie Stubbenfräse, Kehrmaschine, Hydraulikhammer, Anbauramme, Asphalt-, Boden-, Graben- und Schneefräse oder Häcksler verlangen im Dauerbetrieb der Bordhydraulik beträchtliche Leistungen ab. Gerade bei sommerlichen Temperaturen sollte überprüft werden, ob die Hydraulik der Maschine über genügende Kühlleistung verfügt.

Bei Anbauausrüstungen, die während des Betriebes nahezu ständig angehoben werden, auch sehr hoch und weit entfernt von der Maschine, sollte unbedingt das Eigengewicht beachtet werden. Reichen die Tragkräfte zum sicheren Betrieb aus, also nicht nur zum Heben, sondern auch zum Verfahren über unebenen Baustellengrund und zum ruckartigen Hin- und Herbewegen des Anbaugerätes? Wird der Minibagger voraussichtlich nur mit abgesenktem Stützschild mit der Anbauausrüstung arbeiten, oder muss er dazu im gesamten 360°-Bereich schwenken? Hier ist zu berücksichtigen, dass die seitliche Tragkraft eines Baggers geringer ist als die in der Längsachse mit Stützschild.


Beseitigung von Pflanzen und Wurzeln

Ein bedeutender Bestandteil des Garten- und Landschaftsbaues ist die Pflege und Verschönerung von Gartenflächen und –anlagen. Das erfordert in regelmäßigen Abständen die Beseitigung von Pflanzen aller Art, ob Laubreste, Ast- und Heckenbeschneidung oder auch die Stubben- bzw. Wurzelstockentfernung. Dank entsprechender Anbauausrüstungen ersparen Bagger und Radlader bei diesen Arbeiten andere Geräte und mühsame Handarbeit. Beispielsweise entwickelte Michaelis Maschinenbau aus Grasberg bei Bremen das Frontanbaugerät KM 20 RM zur Entfernung intensiv verunkrauteter Großflächen. Der Hersteller bietet seit Jahrzehnten eine vielseitige Produktpalette. Bekannt sind in erster Linie die weit verbreiteten Michaelis-Mähkörbe in unterschiedlicher Breite für den Baggeranbau, mit denen Bewuchs an Uferböschungen und Grabensolen entfernt wird.

Beim Frontanbaugerät KM 20 RM zum Anbau an Radlader-Schnellwechsler handelt es sich um eine hydraulisch angetriebene Variante des zapfwellenbetriebenen KM 20 zur Montage an Schleppern oder Kommunalfahrzeugen.  Das KM 20 RM wird als optimales Arbeitsgerät zur Wildkrautbeseitigung von Fuß- und Radwegen, Straßenrändern, Gossen, Parkplätzen und großen Hofflächen bezeichnet und eignet sich auch gut zum Schneefegen oder für Kehrarbeiten. Als technische Voraussetzung werden eine Ölfördermenge von mindestens 25 l/min und ein Betriebsdruck von 180 bar genannt. Die Besenbestückung kann je nach Einsatzzweck fein oder grob erfolgen. Neu ist die in Stufen vornehmbare Seitenverstellung des Bürstentellers zur rechten oder linken Seite. Damit kann problemlos direkt an Kanten oder im Wandbereich gearbeitet werden. Weitere Varianten des KM 20 RM beinhalten eine hydraulische Seitenverstellung und eine mechanische oder hydraulische Nivellierung des Bürstentellers. Die Bedienung geschieht durch ein Mini-Schaltpult in der Fahrerkabine.

Für die Kompakt- und Raupenlader stellte Bobcat jüngst eine neuen Buschsäge vor, die unerwünschtes Buschwerk schnell und bequem entfernt. Die Anbauausrüstung ist für alle Kompaktlader der Typen S100 bis S330 und für die Modelle der neuen Generation S630 und S650 sowie für alle Raupenlader mitsamt dem neuen T650 zugelassen. Die Buschsäge soll sich bestens für Kommunen und Landschaftsgärtner eignen, um die Vegetation entlang von Straßen und Bürgersteigen herunter zu schneiden oder sogar Feuerschneisen im Wald zu schlagen. Ein Vorteil gegenüber herkömmlichen Baumscheren ist, dass die Buschsäge geringfügig unter dem Boden schneidet und keine Stümpfe hinterlässt. Die 268 kg wiegende Buschsäge ist 2,16 m lang, 1,2 m breit und 0,75 m hoch und mit einem Hydraulikmotor mit hohem Drehmoment und langsamer Drehzahl ausgestattet. Der Ausleger lässt sich manuell in drei Winkelpositionen einstellen. An dem Sägerad mit 724 mm Durchmesser und einer größten Schnittgeschwindigkeit von 910 m/min sind 15 austauschbare Fräszähne montiert. Der Auswurf erfolgt linksseitig und kann zu beiden Richtungen um bis zu 12° verstellt werden. Die Buschsäge kann unter Flur oder über dem Anbaurahmen schneiden, wenn sie nach links abgewinkelt wird.

Der finnische Hersteller Avant bereicherte das breite Programm der Anbauaus­rüstungen für die Kleinlader um eine neue
Heckenschere für über 4 m Schneidhöhe. Mit dem serienmäßigen Teleskoparm erreicht der 1,7-t-Lader Avant 750 eine Hubhöhe von 3,01 m und kann daher mit angebauter Heckenschere mehr als 4 m hoch Hecken und Gehölz schneiden. Die Schere verfügt über eine große Schnittbreite von 1,3 m und kann unterschiedliches Schnittgut
von bis zu 30 mm Aststärke zerschneiden. Das Wechseln der Hydraulikleitungen ist über die standardmäßigen Steckverbindungen innerhalb von Sekunden möglich.

Wichtig für den effektiven Betrieb der Heckenschere ist das Antriebskonzept der Multifunktionslader mit hydrostatischem Allradantrieb und vier einzelnen Rad-Hydraulikmotoren. Damit ist die Fahrgeschwindigkeit des Kleinladers stufenlos regelbar, was beim Schneiden von Hecken und Gehölzen vorteilhaft ist. Trifft die Heckenschere auf sehr hartes oder weiches Holz, kann sich der Lader mit seiner Arbeitsgeschwindigkeit diesen Bedingungen optimal anpassen.

Große Bedeutung kommt bei vielen Projekten der möglichst gründlichen und schnellen Entfernung von Wurzeln und Wurzelstöcken zu, auch Baumstümpfe oder Stubben genannt. Eine ebenso interessante wie innovative Baggeranbauausrüstung namens Wurzelratte wurde für derartige Arbeiten von Wurotec aus Weinstadt entwickelt. Das ohne jegliche Hydraulik auskommende Werkzeug eignet sich je nach Baugröße für Bagger der Gewichtsklassen von 1-2 bis hin zu 25-40 t und wirkt ausschließlich durch mechanische Bewegungen.

Normalerweise sind große Baggerkräfte erforderlich, um mit Tieflöffel oder Reißzahn Wurzelstöcke zu entfernen, was zwangsläufig einen schweren Bagger voraussetzt. Durch das Herausreißen von Stark- und Grobwurzeln mit Baggerlöffel oder Reißzahn wird der gesamte Wurzelstrang inklusive seiner Seitenwurzeln auf mehrere Meter Länge angehoben. Nur mit brachialer Gewalt können Starkwurzeln durch Abknicken, quer und nach oben, abgebrochen werden. Dabei werden häufig Beläge oder Fundamente unkontrolliert beschädigt. Durch das Umgraben und Herausreißen des gesamten Wurzelstockes werden zudem große Mengen Mutterboden entfernt, was die Entsorgungskosten erhöht. Danach muss für den fehlenden, zuvor entnommenen Mutterboden Ersatz antransportiert und eingebaut werden, beispielsweise neue Erde oder Substrat, um das notwendige Bodenniveau zu erreichen. Mit der Wurzelratte wird gänzlich anders gearbeitet, denn Starkwurzeln werden vom Wurzelstock gezielt abgetrennt, so dass sie unter Belagflächen verbleiben und anaerob oder durch Pilze zersetzt werden. Die „Speerspitze“ der Wurzelratte und der optimierte Winkel der Schabklingen soll auch bei härtestem Holz für beste Arbeitsleistung sorgen.

Durch die spezielle Kippbewegung der Wurzelratte am Ausleger wird der Bagger nicht wie sonst durch Tieflöffel oder Reißzahn an den Wurzelstock heran gezogen. Die Losbrechkräfte der Löffelhydraulik wirken an der Wurzelratte so stark, dass auch mit leichteren Baggern noch ausreichende Leistungen erzielt werden. Bei fortgeschrittener Rodung wird das Holz entlang seines natürlichen Faserverlaufes gespalten. Wurzeln, die sich unter Platten, Bordsteinen oder Asphalt befinden, können mit der hinteren Schneide der Schabklinge und mit der Kippbewegung des Löffelzylinders abgeschabt und abgetrennt werden.


Abziehen, Ebnen und Planieren

Oftmals müssen im Garten- und Landschaftsbau Wege, Zufahrten, Plätze und auch größere Flächen geebnet oder präzise nivelliert werden. Planierraupen oder Grader, die sich besonders für das Einebnen eignen, sind meist zu teuer und zu groß, außerdem lohnt sich ihr An- und Abtransport angesichts des Projektumfanges normalerweise nicht. Mit Bagger samt Tieflöffel oder breiter Grabenschaufel gestaltet sich das Ebnen mühsam und langwierig, ebenso mit Radlader und Standardschaufel.

Auf dem breitgefächerten Markt der Anbauausrüstungen gibt es spezielle Planiereinrichtungen, auch Laser- und GPS-geführte, zur Nutzung am Bagger oder Radlader. So stellt die niederländische Firma AP Machinebouw aus Emmeloord (in Deutschland Wansor, Gevelsberg) den „BullBlaster“ her, ein per Ultraschall oder Laser gesteuertes Planiergerät für Rad-, Kompakt- und Raupenlader. Der „BullBlaster“  ist in neun Basisgrößen für Einbaubreiten von 1200 bis 2850 mm (abstuft in Schritten von 200 bis 250 mm) erhältlich. Die Inhalte reichen von 187 bis 1160 l, was demnach rund 0,2 bis 1,2 Kubikmetern entspricht. Mit Gewichten zwischen 385 bis 1050 kg werden Radlader mit entsprechender Tragkraft erfordert.

Der „BullBlaster“ ist mit zwei Basisfunktionen versehen. Dadurch kann das Gerät sowohl vor- als auch rückwärts fahrend eingesetzt werden. Der vordere Schaufelteil eignet sich vornehmlich dazu, fehlendes Material an die richtige Stelle zu bringen. Im Rückwärtsgang wird dann mit der Automatik das Feinplanum erstellt. Zuerst kann die Fläche in Schwimmstellung glatt gezogen werden. Durch die große Auflagefläche wird der „letzte Schliff“ ebenfalls in Schwimmstellung abgezogen, während durch das Eigengewicht eine Vorverdichtung stattfindet.

Der „BullBlaster“ kann mit einem Querneigungssensor und mit 3-D-Steuerung mittels Tachymeter (LPS) oder GPS ausgestattet werden, um auch komplizierte
Geländemodelle schnell und effizient planieren zu können. Da die Planierarbeiten automatisiert werden, lässt sich viel Zeit einsparen, auch bei nicht mehr erforderlichen Absteckarbeiten. Der „BullBlaster“ soll sich besonders für den Einbau von Bodenmaterial wie Recyclinggut, Schotter, Split oder Sand eignen.

Von planierFix aus Bordesholm werden Planiereinrichtungen verschiedener Größe angeboten, die bislang in erster Linie an Radladern Verwendung finden. Auf der diesjährigen NordBau zeigte der Hersteller nun den planierFix PL200X3 an einem 7,5-t-Raupenbagger, eine ohne Adapterplatte 700 kg schwere Ausrüstung für 2150 mm minimale und 3300 mm maximale Arbeitsbreite (optional sogar auf 5300 mm zu verbreitern). Der Schaufelinhalt zum Mitführen des Materials reicht von 0,2 bis 0,3 m³.

Da der planierFix PL200X3 von nur einem Mitarbeiter eingerichtet und bedient wird, werden Fachkräfte eingespart. Die seitlich am planierFix angebrachten Laufwagen mit integriertem Schienenreiniger werden einfach auf die Laufschienen oder den Bordstein aufgesetzt. Mit einer Höhenverstellung für bis zu 300 mm Absenkung kann das gewünschte Niveau der Abziehkante gegenüber den Laufrollen genau eingestellt werden. Mit dem schwenkbaren Planierschild kann überschüssiges Abziehmaterial mühelos aufgenommen und abgefahren werden. Damit entfällt der aufwändige manuelle Abtransport; überschüssiges Abziehmaterial braucht nicht mehr per Hand bewegt zu werden. Mit der Anbauausrüstung kann jeder von der Größe her passende Bagger ein exaktes Planum herstellen. Die Trägereinheit der Ausrüstung ist mit dem Schnellwechsler des Baggers oder dem Löffelstiel verbunden. Eigenbewegungen des Baggers auf dem Rohplanum werden durch die patentierte Planierhobelkinematik ausgeglichen, so dass der Planierhobelstets auf den Schienen bleibt.

Für die Schnellwechsler einiger kompakter Rad- und Raupenlader sind für umfangreichere Nivellierarbeiten Anbaugrader erhältlich. So bietet Bobcat für seine Kompaktlader auf Rädern oder Raupen einen 500 kg schweren Präzisions-Anbaugrader zur Montage am Schnellwechsler. Die 2,13 m breite Schar ist in sechs Richtungen hydraulisch verstellbar und hydraulisch bis zu 33 cm nach links oder rechts verschiebbar.

Beide Funktionen werden über eine Tastenbedienung gesteuert, weshalb der Fahrer nahezu beliebige Flächen planieren kann, ohne die Hände von den Steuerhebeln nehmen zu müssen. Der Anbaugrader lässt sich schnell und einfach von der Standardausführung zum Laser-Anbaugrader umrüsten. Der Fahrer muss dazu lediglich Empfängerstangen montieren, Laserempfänger an die Stangen klemmen und die Kabelbäume anschließen.

Der italienische Hersteller Gordini produziert kleine Anbaugrader (in Deutschland Hans Helmling Baumaschinen, Fürth/Odenwald, und Gehl Europe GmbH, Neuenkirchen), die sich für die Schnellwechsler von Skid-Steer-Ladern, aber auch für die aller knick- und allradgelenkten Kleinlader eignen und mit Laser- oder GPS-Steuerung auszustatten sind. Der 550 kg wiegende LG 210 verfügt über eine 2,13 m breite Schar, der größere, 900 kg schwere LG 250 über eine mit 2,7 m Breite. Die Schar lässt sich beidseitig um 40 bzw. 45 cm verschieben und um ± 35° bzw. 40° drehen.

Ein größerer Anbaugrader, mit dem auch Radlader der 8- bis 12-t-Klassen präzise nivellieren können, ist von der österreichischen Firma PTH (Profi-Team Holzer) lieferbar. Der „speedgrader“ wurde ursprünglich für Taktoren konstruiert, inzwischen aber auch schon an Radladern betrieben. Der An- und Abbau des „speedgraders“ ist innerhalb weniger Minuten zu vollziehen. Der Grader ist für Automatisierungssysteme vorbereitet, angefangen bei automatischer Nivellierung über Lasersysteme bis hin zur 3-D-Steuerung mittels GPS.

Obwohl die meisten Fahrer keine geübten Graderfahrer sind, sollen nach
wenigen Stunden Eingewöhnung dank logischem Joystick-Aufbau und elektronischer Steuerung alle Aufgaben auszuführen sein. Dank multifunktionalem Joystick wird der Grader mit nur einer Hand bedient. Bedarfsweise kann mit 3, 3,3 oder 3,6 m breiter Schar gearbeitet werden. Die Schar kann hydraulisch nach rechts und links um bis zu 60 cm verschoben und um 184° geschwenkt werden.

Die Schnittwinkelverstellung der Schar ist von „aggressiv“ bis „leicht darüberstreichen“ einstellbar, um allen Anforderungsprofilen gerecht zu werden. Maximal schürft die Schar 30 cm tief, ist bis zu 55 cm über Planum hochstellbar und kann links und rechts Böschungswinkel von bis zu 60° bearbeiten. Regelmäßig müssen im Garten- und Landschaftsbau Teile wie Beton- und Natursteine eingebaut werden, Pfosten gesetzt, Platten und Pflaster verlegt und weitere verwandte Arbeiten erledigt werden. Damit Bagger und Radlader auch solche Aufgaben übernehmen können, hält der Markt diverse spezielle Anbauausrüstungen parat.

Als vielseitig nutzbar erwies sich die hydraulische Zange Steingreif S 1000 von Hunklinger, das größte Modell aus der Steingreif-Serie. Ursprünglich als Bordsteingreifer konstruiert, entpuppen sich die Steingreif-Ausrüstungen nach Angaben des Herstellers zunehmend als praktische Universalgreifer. Neu ist nämlich die parallele Kraftwirkung der Greifeinrichtung, wobei es zu einer 1:1-Kraftübertragung auf das Greifgut kommt und damit zu einem besonders guten Halt der Steine. Optimiert wird der sichere Halt des Steines durch die spezifische Gestaltung der Greifbacken. Pendelnd gelagerte Krallenbacken passen sich der Unförmigkeit jedes Steines perfekt an und beißen sich richtiggehend fest. Das Greifgut ist mit einem 360°-Drehmotor beliebig zu drehen und durch ein Schwenkwerk seitlich zu neigen und daher passgenau abzusetzen oder einzubauen.

Die auf zwei Positionen steckbaren Greifwerkzeuge erlauben eine flexible Öffnungsweite  von minimal nur 5 bis hin 140 cm. Günstig für die möglichen Traglasten ist das vergleichsweise geringe Eigengewicht von 340 kg. Der Steingreif S 1000 wurde für Bagger von 5 bis 12 t Einsatzgewicht konzipiert und hebt maximal 1500 kg. Für unterschiedliches Greifgut sind austauschbare Backen erhältlich. Deshalb kann der Steingreif nicht nur Steine heben, verladen oder einbauen, sondern auch Holzstämme und Baumaterial aller Art.

Von Kinshofer aus Waakirchen ist der Mehrzweckgreifer A09HPX-RM für 2500 kg Höchsttraglast erhältlich, der sich auch für Natursteine eignet und dessen Greifkraft durch das System HPXdrive konstant bleibt. Dabei handelt es sich um einen neuartigen Antrieb, der ohne Hydraulikzylinder arbeitet. Das Drehmoment wird stattdessen durch zwei gegenläufige Helixwellen erzeugt, die von einem Kolben hydraulisch angetrieben werden. Dank dieser Technik ist der Platzbedarf für den HPXdrive sehr gering. Der Bewegungsantrieb ist wartungsfrei, weil sämtliche beweglichen Teile im Hydraulikölbad laufen. Zudem werden weder Zylinder noch Verbindungsschläuche zum Drehwerk verwendet, so dass keine Gefahrenpunkte für Schäden oder Verschleiß vorhanden sind.

Der wichtigste Vorteil für den Anwender ist, dass der Greifer, präzise gesteuert, kraftvoll zugreift und der Haltedruck unverändert bleibt. Dadurch kann der Greifer den Stein mit gleichbleibender Kraft sicher halten, auch über lange Transportwege mit entsprechenden Erschütterungen. Mit der gezackten Kontur der Greiferschalen lassen sich auch schwere Steine gut fixieren. Zudem schafft ein integriertes Rückschlagventil Sicherheit für das Halten der Last.

Auf der NordBau präsentierte Semken Baumaschinen aus Bremen eine kleine Variante der Movax-Anbaurammen, mit der sich auch kleinere Holzpfosten und ähnliches Rammgut schnell und sauber einbringen lassen. Die patentierten Ramm- und Ziehköpfe der finnischen Firma Unisto sind zum Schnellwechsleranbau für Mobil- und Raupenbagger der Gewichtsklassen zwischen 5 und 40 t bestimmt. Zu den besonderen Merkmalen der Anbaurammen zählen eine patentierte, automatische Neigungs-/Vertikalsteuerung und der ebenfalls patentierte und auf dem Markt einzigartige Seitengriff. Deshalb spielen Höhenbeschränkungen wie zum Beispiel unter Brücken, in Hallen und beim Bahnbau unter Oberleitungen keine Rolle. Die Anbaurammen werden in verschiedenen Größen für unterschiedliche Baggerklassen angeboten. Für den Garten- und Landschaftsbau interessant sind die leichten Ramm- und Ziehgeräte Movax ML-10 für 5- bis 7-t-Bagger mit 100 kN und ML-15 für 5- bis 7-t-Bagger mit 150 kN Zentrifugalkraft. Die Ausrüstungen benötigen 48 bzw. 69 l/min Ölfördermenge und 200 bar Betriebsdruck. Das Rammgut, ob Holzpfähle, Kunststoffrohre oder Stahlbohlen, darf 80 bis 300 mm Durchmesser haben. Eine Verdichterplatte ist ebenfalls anzusetzen, so dass der Rammkopf auch für die Bodenverdichtung genutzt werden kann.

Häufig werden auf Baustellen geringe Mengen Mischgut benötigt. Normalerweise werden dazu eigens Beton- und andere Mischer antransportiert, doch das erübrigt sich mit einer Mischschaufel für den Anbau an Radlader. Der Doppelmischer „Mischmeister Duplex“ von Fliegl Bau- und Kommunaltechnik aus dem oberbayrischen Töging übernimmt das Zubereiten von Beton, Mörtel oder Estrich und das Verarbeiten von Kies, Sand, Split, Zement und Erde. Die Ausrüstung arbeitet im Gegensatz zu herkömmlichen Mischsystemen sehr verschleißarm und mischt selbst erdfeuchte oder großkörnige raue Mischgüter in kurzer Zeit intensiv durch.

Der „Mischmeister Duplex“ befüllt sich selbst durch eine hydraulisch klappbare Einfüllschaufel beim Einfahren in Schotter, Kies, Sand oder sonstige Mischkomponenten. Nach dem Schließen der Einfüllschaufel sind nur noch Bindemittel wie Wasser und Zement zuzugeben, denn gemischt wird während der Fahrt zum Verbrauchsort. Dort kann das Mischgut in Reichweitenhöhe des Radladerarms über eine hydraulisch klappbare Auslaufrutsche gezielt an Ort und Stelle abgeschüttet werden.

Die Mischschaufeln sind mit Gewichten zwischen 700 und 1750 kg und 300 bis 1400 l Inhalt lieferbar. Mitsamt Füllung müssen geeignete Radlader etwa 1,4 bis 7 t Hubkraft aufbringen und damit sicher im Gelände verfahren können. Notwendig für den Betrieb ist je nach Baugröße eine Ölmenge von 30 bis 90 l/min bei einem maximalen Öldruck von 180 bar. Auf Wunsch sind Wiege- und Dosiereinrichtung, auch funkferngesteuert, und ein Drucker zum Erstellen rechtlich relevanter Dokumente lieferbar.n

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