Lichtdurchflutet

Tageslichtelemente erhellen Kita-Alltag

Tageslicht fördert die Motivation und Konzentration – daher kamen auf dem

Kita-Dach zusätzlich zu herkömmlichen Fassadenfenstern auch Glaselemente

der Jet-Gruppe zum Einsatz.

„Die modernste Kita des Landkreises – vielleicht sogar ganz Deutschlands“, so lautet das stolze Urteil von Bürgermeister Steffen Ludwig zum Neubau der Kindertagesstätte in Reinsdorf. Bereits 2009 entstand die Idee eines Neubaus im Gemeinderat, um die bestehenden Einrichtungen „Anne Frank“ und „Wilhelmshöhe“ zusammenzulegen. „Form folgt Funktion“ war der Grundsatz zur Planung der neuen Kita, die vier Jahre in Anspruch nahm, weil sich der Entwurf des Gebäudes an den pädagogischen Konzepten beider Kitas orientierte.

Bewegungsfreiheit und Tageslicht

Zusätzlich zum „Haus der kleinen Forscher“ berücksichtigt das neue Konzept auch die fünf Säulen von Sebastian Kneipp. Diese pädagogischen Ansätze sollten schließlich in der architektonischen Planung des neuen Gebäudes berücksichtigt werden. Der ausgeschriebene Architektenwettbewerb brachte der sächsischen Gemeinde Bewerbungen aus ganz Europa ein. Das Architekturbüro Schürmann + Schürmann aus Stuttgart konnte sich schlussendlich durchsetzen: Nach rund vierjähriger Planung entstand ein Gebäudekonzept, das den Kleinsten auch drinnen viel Bewegungsfreiheit und vor allem Tageslicht garantiert. Denn gerade der Aufenthalt in geschlossenen Räumen birgt schnell gesundheitliche Risiken: Wenn keine ausreichende Versorgung mit natürlichem Licht gewährleistet ist, bleibt der Melatoninspiegel im Körper konstant hoch – Melatonin steuert den Tag-Nacht-Rhythmus im menschlichen Körper. Ein erhöhtes Vorkommen kann daher auf Dauer Erschöpfung, fehlende Motivation oder sogar Depressionen zur Folge haben. Dieser Gefahr kann schon durch den Einsatz von Tageslicht-elementen entgegengewirkt werden. So auch in Reinsdorf. Mitte 2014 wurde hier schließlich mit dem Bau begonnen; das 36.000 Quadratmeter umfassende Baugelände hatte die Gemeinde schon im Jahr zuvor nach sorgfältiger Standortwahl erworben.

Barrierefreie Gestaltung

Besonders wichtig war den Erzieherinnen bei der Planung des Neubaus, möglichst viel Raum für die Kinder zu schaffen. Denn nur wer genügend Platz hat, kann sich auch entfalten. Architektonisch umgesetzt wurde dieses Konzept einerseits durch weitläufige Flure, die auch zum Toben genutzt werden können, andererseits durch thematische Zimmer. Die Kinder sollen diese eigenständig besuchen können – daher ist die gesamte Kita barrierefrei. Bereiche wie die Kinderküche oder der Musik- und Theaterraum bedurften hierbei natürlich besonderer baulicher Planung, zum Beispiel in Bezug auf die notwendigen Anschlüsse und einen ausreichenden Schallschutz.

Energetisch effizient

Zusätzlich zu den breiten Fluren umfasst das Konzept der Kita einen möglichst hohen Tageslichteintrag in den Räumen. Dieser soll sich vor allem positiv auf das Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder auswirken. Aus diesem Grund wurden nicht nur herkömmliche Fassadenfenster für den Bau eingeplant, sondern darüber hinaus auch Tageslichtelemente für das Flachdach des neuen Gebäudes. „Da es sich bei einer Kindertagesstätte um einen wohnähnlichen Bau handelt, ist gerade bei Elementen wie Lichtkuppeln eine hohe Wärmedämmung wichtig“, so Bert Barkhausen, Diplom-Ingenieur bei der Jet-Gruppe in Hüllhorst. Ebenso waren auch Optik, Schallschutz und ein geringer Pflegeaufwand bei der Auswahl des geeigneten Bauteils zu berücksichtigen. Diese Vorgaben erfüllt nun das Echtglaselement Skysight. Es ist mehrfach isolierverglast, mit Stufenglasausbildung und einem thermisch getrennten Aluminiumlüfterrahmen ausgestattet. Daher ist es nicht nur energetisch effizient, sondern auch sehr langlebig. Der leistungsstarke, optisch ansprechende Kettenschubantrieb ermöglicht einen hohen Tageslichteintrag und wird zudem auch zur Belüftung verwendet. Kombiniert wird das Element mit dem Iso-Therm-Aufsetzkranz. Dieser sorgt für eine leichte Neigung von sieben Grad, was den natürlichen Glasreinigungseffekt unterstützt, den Pflegeaufwand reduziert und den Tageslichteintrag auf einem hohen Niveau hält. Der verwendete Aufsetzkranz bot darüber hinaus noch weitere Vorteile: „Bei Tageslichtlösungen auf dem Dach spielt das Thema Wärmebrückenfreiheit eine wichtige Rolle“, so Barkhausen, „da es gerade im wohnähnlichen Bereich sonst zu Kondensat- oder gar Schimmelbildung kommen kann.“ Dieses Problem löste der Kranz: Dank eines speziell geschweißten Stülprahmens aus Hart-PVC, der thermisch von der Außenluft abgeschirmt ist und eine innenliegende 60 Millimeter starke Wärmedämmung aufweist, erreichen die in Reinsdorf verwendeten Aufsetzkränze einen Uup-Wert von nur 0,68 W/m²K (nach DIN 1873). Neben dem besonderen Tageslichteintrag sorgen die eingebauten Elemente damit auch für ein natürliches Lüftungskonzept und eine möglichst homogene, energieeffiziente Gebäudehülle.

Für die Zukunft gerüstet

Nach rund dreijähriger Bauzeit konnten die Kinder im Herbst 2016 schließlich in das neue Gebäude einziehen. Seit Jahresbeginn 2018 sind auch die letzten Installationen abgeschlossen und es wird mittlerweile in der Kita-eigenen Küche frisch gekocht. Der Neubau bietet insgesamt 208 Kindern Platz, davon 80 Krippen- und 128 Kindergartenplätze. Mit insgesamt 16 Gruppen, 31 pädagogischen Fachkräften sowie sieben technischen Mitarbeitern und einem Hausmeister handelt es sich um ein wahres Großprojekt und ein Aushängeschild für die etwa 8.000 Seelengemeinde. So geht Reinsdorf mit gutem Beispiel voran und sichert eine zukunftsfähige Kinderbetreuung.

Jet-Gruppe

www.jet-gruppe.de

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