GFK-ROHRE

Kurvenvortrieb an der Seine

Im Rahmen eines unlängst am Südufer der Seine umgesetzten Regenwasseraufbereitungsprojektes wurden 205 m GFK-Rohre DN 2000 (DA 2160) unter dem Kai von Ivry-sur-Seine vorgetrieben.

SEMAPA, Société d´Etudes, de Maîtrise d´Ouvrage et d´Aménagement Parisienne, die Projektgesellschaft der Pariser Bauherrschaft und Straßenbauherrschaft ist damit beauftragt, 130 ha in einer südlich der Seine gelegenen Zone von Paris neu zu gestalten: Wohn-, Büro- und Geschäftsflächen, Schulen und Infrastruktur sollen entstehen und die Linie 10 der Pariser Metro ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang wurde der 7,8 Millionen Euro umfassende Bau eines Systems zur Regenwasserbehandlung und -speicherung geplant. Das Regenwasser wird hier gereinigt, bevor es in die Seine fließt. Das System verläuft unter dem Kai von Ivry-sur-Seine und besteht aus einer Freispiegelleitung DN 2000 sowie einem Überlauf, der Wasser bei Flutereignissen an der Seine aufnimmt. Die Entscheidung, die Hobas GFK-Rohre grabenlos durch Vortrieb zu verlegen, ergab sich aus den Rahmenbedingungen vor Ort. Zunächst erforderte das hohe Verkehrsaufkommen am Kai von Ivry-sur-Seine eine Verlegemethode, die den Verkehrsfluss möglichst wenig behindert. Die Positionen des Sedimentations- sowie des Auslaufschachts am Beginn und Ende der geplanten Rohrleitung machten eine Verlegung der Leitung in 8-10 m Tiefe über eine Länge von 205 m notwendig. Im offenen Graben wäre diese Tiefe nur schwer zu bewältigen gewesen und hätte auch ein hohes Risiko mit sich gebracht: Der Untergrund ist in diesem Areal durch die Pfeiler der Ringstraßenviadukte, Benzintanks von Tankstellen sowie zwei Schlitzwände verbaut und der Grundwasserspiegel schwankt zwischen 0 und 5 m unter Geländeoberkante. Darüber hinaus boten sich die beiden geplanten Schächte als Start- und Zielbaugrube für die Vortriebsmaschine an.

Da Hobas GFK-Vortriebsrohre eine geringere Wanddicke im Vergleich zu anderen Rohrmaterialien bei gleichem Außendurchmesser haben, konnte für den Vortrieb eine kleinere Vollschnittmaschine verwendet werden. Die glatte Oberfläche und der konstante Außendurchmesser der GFK-Rohre machten eine hohe Verlegeleistung bei gleichzeitig geringen Vortriebskräften möglich. Neben verschiedenen internationalen Zertifikaten tragen die GFK-Rohre von Hobas in Frankreich auch das CSTBat Gütesiegel und erfüllen somit die strengen Qualitätsstandards des Französischen “Centre Scientifique et Technique du Bâtiment” (Wissenschaftliches und Technisches Zentrum des Bauwesens).

Anspruchsvoller Kurvenvortrieb

Die Herausforderung des Vortriebsprojekts bestand darin, die Rohrleitung in einer Kurve vorzutreiben, vorbei an den Pfeilern, Benzintanks und durch die Schlitzwände hindurch: Es galt, zwei horizontale Bögen mit Radien von 500 und 400 m sowie einen vertikalen Bogen mit einem Gefälle von 0,5 % auf 1 % umzusetzen. Es wurden Rohre mit 2 m Baulänge geliefert, um die maximale zulässigen Abwickelungen im Kurvenbereich einzuhalten. Hobas GFK-Rohre sind ideal für den Kurvenvortrieb, da sie eine gleichmäßige Kraftübertragung ohne Druckübertragungsringe aus Holz ermöglichen. Dabei mussten aufgrund der kleinen Radien die zulässigen Vortriebskräfte im Kurvenbereich reduziert werden. In diesem Projekt betrugen die zulässigen Vortriebskräfte in Abhängigkeit von den Radien 5530 kN und 6549 kN (im Vergleich zu 8845 kN bei einem geraden Vortrieb).

Die Firma Ludwig Pfeiffer Microtunnel wählte für den sandigen, kiesigen und lehmigen Boden einen optimal angepassten Bohrkopf. Die Vortriebsexperten von Ludwig Pfeiffer dirigierten die Vortriebsmaschine mit großer Präzision vom Anfang bis zum Ende der Trasse. Dank der optimalen Eigenschaften der Hobas Vortriebsrohre musste nie mit mehr als 1570 kN vorgepresst werden – ein Wert, der deutlich unter der berechneten Maximalkraft liegt.

Mit präzisem Timing konnten die Vortriebsarbeiten innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden.

Hobas Rohre GmbH

www.hobas.de

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