Effizienz für den Bau

Mercedes-Benz stellte im Arocs das neue „Road Efficiency“-Konzept auch für den Bauverkehr vor.

Performance, Effizienz, Leistung bei minimalen Schadstoffemissionen waren für die diesjährige IAA das angestrebte Ziel von Mercedes-Benz. Das Komplettangebot an zwei-, drei- und vierachsigen Fahrgestellen, Sattelzugmaschinen und Kippern für das Bauhaupt- und Baunebengewerbe präsentierte sich mit zahlreichen technischen Innovationen und kundenorientierten Weiterentwicklungen.

Neue Motoren-Generation

Ganz vorne steht die neueste Generation der emissionsarmen Euro VI-Reihensechszylinder OM 470 und OM 471 mit neuen Spitzenmotorisierungen, neuen Antriebsstrang-Konfigurationen und alternativen Kraftstofflösungen. Zu den innovativen Highlights zählen neue 12-Gang-Getriebe, Predictive Power-train Control (PPC) mit verbesserter Schaltstrategie, Hydraulic Auxiliary Drive (HAD), Turbo-Retarder-Kupplung (TRK), die auf Wunsch jetzt in Verbindung mit dem 12,8 Liter-Motor OM 471 auch mit Abstandshalte-Assistent und/oder einem motorseitigen Nebenabtrieb kombinierbar ist.

Dazu kommen umfassende Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit, zum Beispiel Active Brake Assist 4 mit Personenerkennungsfunktion, sowie zur Nutzlast-Optimierung. Dazu zählen auch Fahrerhäuser mit niedrigerer Bauhöhe für Einsätze mit Höhenrestriktionen und neue Connectivity-Paketlösungen wie Mercedes-Benz Uptime. Neu eingeführt werden auch eine Reifendruck-Kontrollanlage mit automatischer temperaturabhängiger Solldruck-Anzeige, eine neue Standklimaanlage, ein neues Kipphydraulik-Paket ab Werk, ein neuer straßenorientierter Kippsattelzug und vieles mehr.

Als echter Vollprofi für den Bau vereint der Mercedes-Benz Arocs Kraft, Robustheit und Effizienz. Verfügbar ist er als Zwei-,
Drei- und Vierachser, wobei sich die Bandbreite bis hin zum Vierachser mit Allradantrieb und zwei gelenkten Vorderachsen erstreckt. In den Ausführungen Arocs Loader als Zugmaschine und Betonmischer auf der Straße sowie Arocs Grounder für größere Offroad-Anteile im Baustelleneinsatz deckt er alle Anforderungen des Bauunternehmers ab. Die Vorteile des perfekt abgestimmten Antriebsstrangs aus Motor, Getriebe und Achse und die Maßnahmen der neuen Effizienzpakete sind gebündelt im neuen Konzept „Road Efficiency“ und garantieren dem Kunden in Summe eine noch wirtschaftlichere Nutzung seines Trucks.

OM 470 und OM 471 mit mehr Leistung und weniger Verbrauch

Ab Herbst 2016 steht die zweite Generation der Heavy-Duty-Dieselmotoren OM 470 und OM 471 nach der erfolgreichen Einführung im Mercedes-Benz Actros nun auch für den Mercedes-Benz Arocs serienmäßig zur Verfügung. Beide Common-Rail-Reihensechszylinder zeichnen sich durch ihre robuste Bauweise und ihre enorme Dynamik aus. Zugleich sind sie konsequent auf Kraftstoffeffizienz und niedrige Gesamtbetriebskosten ausgelegt. Eine Vielzahl innermotorischer Maßnahmen senkt den Kraftstoffverbrauch. Beispiele sind das neue X-Pulse-Einspritzsystem mit Druckverstärkung, die neuen Achtlochdüsen, ein asymmetrischer Abgasturbolader und die Verwendung neuer Leichtlauf-Motorenöle.

Die beiden Spitzenmotorisierungen 335 kW (456 PS/2200 Nm) beim OM 470 und 390 kW (530 PS/2600 Nm) beim OM 471 sind ab sofort die beiden Top-of-the-Range-Motoren. Damit steht der 10,7-Liter-Motor OM 470 der zweiten Generation in insgesamt fünf Leistungsklassen von 240 kW (326 PS) bis zu 335 kW (456 PS) zur Wahl. Er verbindet dies mit weniger Gewicht und einem Nutzlastgewinn von bis zu 150 kg im Vergleich zum OM 471. Geeignet ist er zum Beispiel im Kippsatteleinsatz mit vielen vollbeladenen Fahrten zum Einsatzort und Leerfahrten auf dem Weg zurück. Der 12,8-Liter-Motor OM 471 ist dagegen mehr für Kunden mit dem Fokus auf Ferntransporten mit höheren durchschnittlichen Gesamtgewichten ab 32 t die ideale Wahl. Beim OM 471 reicht die Bandbreite von 310 kW (421 PS) über 330 kW (449 PS), 350 kW (476 PS) und 375 kW (510 PS) künftig bis 390 kW (530 PS). Die neuen Motorengenerationen OM 936, OM 470 und OM 471 sind auch im Arocs zur Verwendung von Kraftstoffen nach der Norm prEN 15940 – Hydrotreated Vegetable Oil (HVO), Biomass To Liquid (BTL), Gas To Liquid (GTL) und Coal To Liquid (CTL) – freigegeben. Es ist keine Änderung an den Motoren oder an ihrer Peripherie notwendig. Der Einsatz von Biodiesel-Kraftstoff ist darüber hinaus bei den Zwei- und Dreiachsvarianten des Arocs mit OM 471 in den Motorisierungen 310 kW (421 PS) und 330 kW (449 PS) ebenfalls zulässig.

In Verbindung mit den wirkungsgradoptimierten 12-Gang-Getriebe Mercedes PowerShift 3, realisiert durch eine Reduzierung der Reibleistung bis an die Grenzen des technisch Machbaren, und dem vorausschauenden Tempomaten Predictive Powertrain Control (PPC) lassen sich der Kraftstoffverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen bei den neuen 6-Zylinder-Reihenmotoren der zweiten Generation um bis zu drei Prozent reduzieren. PPC passt Gangwahl und Geschwindigkeit voll automatisiert an individuelle Streckenverläufe an. Ab Herbst 2016 zeichnet sich PPC durch eine weiter verfeinerte Schaltstrategie aus. Die Schaltzeitpunkte wurden dazu nochmals optimiert, und bergauf spart eine gegenüber der Tempomatseinstellung nach unten auf bis zu 10 km/h einstellbare Hysterese Kraftstoff.

Neu: Reduzierte Fahrerhaushöhe, neue Standklimaanlage, weniger Verschmutzung und SoloStar-Ambiente für alle Arocs-Baufahrzeuge

Dass die Gesamtfahrzeughöhe des Arocs immer höher ist als bei seinem Vorgänger, gehört nun endgültig der Vergangenheit an. Das neue Fahrerhaus ClassicSpace LowRoof in der M- und L-Ausführung mit 2300 mm Breite ist im Dachbereich völlig neu gestaltet worden. In der Höhe ist es 100 mm niedriger als das ClassicSpace-Fahrerhaus und bildet damit künftig die Brücke zwischen dem ClassicSpace- und dem um 26 mm niedrigeren CompactSpace-Fahrerhaus. Der Arocs mit ClassicSpace LowRoof ist vor allem prädestiniert für Einsätze bei Kunden, die bestimmten Höhenrestriktionen unterworfen sind. Beispiele sind die Ausrüstung mit niedrigen Aufbauten, deren Gesamthöhe unter der des Arocs-Fahrerhausdaches liegt, Einsätze mit Dacheinschnitten wie Holz- oder Krantransporte, sowie Einsätze auf Strecken mit beschränkten Durchfahrtshöhen wie Brücken oder mit begrenzten Zufahrtshöhen zu Baustellenarealen, Betriebshöfen etc.

Für die M- und L-Fahrerhäuser des Arocs steht das Klimapaket („Climate Pack“) weltweit zur Verfügung. Es besteht aus einer Klimaautomatik, einem Wärmepaket und einer komplett neu entwickelten elektrischen Standklimaanlage. Die neue Standklimaanlage ist für alle Motortunnel-Varianten lieferbar. Ihre maximale Leistung beträgt 2,5 kW. Die Startfähigkeit des Fahrzeugs wird durch ein intelligentes Batteriemanagement zuverlässig sichergestellt. Die Arocs-Modelle mit L-Fahrerhaus können zudem ab sofort auch mit einem stehenden Auspuffrohr ausgerüstet werden.

Ein Argument für Komfort und hohen Wiederverkaufswert ist die Einführung des SoloStar Concepts für die StreamSpace- und BigSpace-Fahrerhäuser des Mercedes-Benz Arocs. Zahlreiche Verstellmöglichkeiten im Fahrerhaus erlauben die Kombination von Arbeitsplatz mit großzügig dimensioniertem Wohn- und Schlafkomfort. Ergänzt wird die neu geschaffene Relaxzone auf der Beifahrerseite durch viele optionale Ausstattungsdetails wie zwei Betten mit Kaltschaum-Komfortmatratzen oder einen Notebookhalter, schwarze Ledersitze und vieles mehr.

Neben dem SoloStar-Concept stehen zusätzlich die beiden Ausstattungslinien Home-Line (Interieur-Dekor in Holzoptik) und Style-Line (Im Interieur in Chrom-Optik und Exterieurmaßnahmen) zur Verfügung.

Neu: Servotwin jetzt auch im Arocs-Vierachser

Ab Ende 2016 ist die elektrisch unterstützte Servotwin-Lenkung auch in den Vierachsern Arocs 8x4 in weiteren Radständen verfügbar. Die Servotwin zeichnet sich durch ein äußerst leichtes und exaktes Lenkverhalten mit akkurater Spurführung aus. Sie ist für alle Arocs-Lkw in den Konfigurationen 8x4, 8x6 und 8x8 entweder bereits in der Serienausstattung enthalten oder als Sonderausstattung lieferbar.

Neu: Sicherheits-Paket mit ABA 4 und Personen-

erkennung

Auf Wunsch stattet Mercedes-Benz Trucks die zwei- und dreiachsigen Arocs-Lkw mit Straßenzulassung künftig mit der vierten Generation des Notbremsassistenten Active Brake Assist aus, bezeichnet als ABA 4. Das System zählt zu dem den modernsten Notbremssystem, die für schwere Baufahrzeuge das auf dem Markt verfügbar sind. ABA 4 verfügt als Novum über eine Personenerkennung, mit der erstmals das Risiko von Unfällen mit Fußgängern innerhalb von Ortschaften deutlich reduziert werden kann. Dies bietet maximalen Schutz für die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Die akustische und optische Warnung sowie die automatische Einleitung einer Teilbremsung setzen auch im Arocs mit ABA 4 zeitgleich und ohne Warnkaskade ein. Über das weitere, an die Situation angepasste Vorgehen – warnendes Hupen, Vollbremsung etc. – entscheidet auch beim ABA 4 immer der Fahrer.

Neu: HAD auch für den Transport gefährlicher Güter

Mit dem HAD (Hydraulic Auxiliary Drive) können künftig auch die Varianten des Mercedes-Benz Arocs mit kürzerem Radstand (3300 mm) ausgestattet werden. Mit HAD kann der Arocs für ADR-Gefahrguttransporte genutzt werden. Ein mögliches Einsatzbeispiel hierfür ist die Entsorgung kritischer Flüssigkeiten wie Altöle, Fette oder ähnliche Substanzen. Neu ist darüber hinaus die Motortunnelhöhe 320 mm sowie eine Schüttgutabdeckung für den HAD in Verbindung mit dem M-Fahrerhaus.
Das wartungsfreie HAD-System im Arocs deckt mit zuschaltbaren Radnabenmotoren an der Vorderachse den straßenorientierten Einsatz mit gelegentlich erhöhter Traktionsforderung ab. Zugeschaltet via Knopfdruck vom Fahrer, wird die erforderliche Kraftübertragung effizient und stufenlos in Abhängigkeit vom gewünschten Drehmoment geregelt.

Neu: Turbo-Retarder-Kupplung (TRK) mit Abstandshalte-Assistent, ABA 4 und motorseitigem Nebenabtrieb

Wer im Arocs mit hohen Gewichten besonders feinfühlig und verschleißfrei anfahren oder bei niedrigsten Geschwindigkeiten rangieren muss, wählt die Turbo-Retarder-Kupplung (TRK). Jetzt folgt der nächste Schritt in puncto Fahrkomfort und Sicherheit: Wer darüber hinaus auch längere Fernstrecken auf der Autobahn mit einem Arocs zurücklegen muss, kann die TRK künftig mit dem Abstandshalte-Assistenten und ABA 4 kombinieren. Möglich ist diese Kombination in allen Arocs 6x4-Dreiachsfahrgestellen und Sattelzugmaschinen mit OM 471 und OM 473, Luftfederung und Frontunterfahrschutz.
Die TRK entwickelt als Primärretarder und in Verbindung mit der High Performance Engine Brake eine beachtliche Bremsleistung von bis zu 720 kW (980 PS). Vor allem bei Fahrten im Gefälle erweist sich dies als unschätzbarer Vorteil und sorgt auch im niedrigen Geschwindigkeitsbereich für höchste Sicherheit.
In Verbindung mit der Motorisierung OM 471 ist künftig auch ein zusätzlicher motorseitiger Nebenabtrieb bis 350 Nm und 80 kW in Kombination mit der TRK realisierbar. Dies ermöglicht eine komfortable Bedienung von Kipperaufbauten oder Tiefladern während der Fahrt, ohne auf die Vorteile der TRK verzichten zu müssen.

Neu: Reifendruck-Kontrollanlage mit automatischer Solldruck-Anzeige

Als Sonderausstattung steht für die Zwei-, Drei- und Vierachser aus der Arocs-Baureihe ab der IAA Nutzfahrzeuge 2016 eine Reifendruck-Kontrollanlage mit einem neuen Anzeigekonzept zur Verfügung. Der notwendige Solldruck in den einzelnen Reifen wird in Abhängigkeit von der Außentemperatur angezeigt. Der Fahrer kann somit bei Bedarf zu jeder Zeit den Reifendruck korrigieren.

Neu: Kipphydraulik-Paket ab Werk

Für die zweiachsigen Sattelzugmaschinen Arocs 4x2 steht ab Ende Q1 2017 ein neues Kipphydraulik-Paket direkt ab Werk zur Verfügung, das ab Mitte 2017 auch auf den Arocs 4x4 ausgedehnt wird. Die neue Hydraulikanlage ist nach Kundenwunsch und Einsatzzweck entweder als 1-oder als 2-Kreis-System ausgelegt. So steht dem Kunden ein sofort voll einsatzfähiges Arocs-Baufahrzeug in Zukunft bereits ab Werk zur Verfügung.

Neu: Straßenorientiertes 4x2-Kippsattelfahrzeug auf Actros-Basis bringt weitere Nutzlastvorteile

Für Baufahrzeugeinsätze mit Fokus auf Straßentransporten offeriert Mercedes-Benz Trucks jetzt in der Actros-Baureihe eine neue 4x2 LS-Sattelzugmaschine. Das Spezialgebiet des neuen straßenorientierten 18-t-Kippsattels sind Schüttguttransporte wie Sand, Schotter oder Kies mit einem Gesamtzuggewicht bis 44 t. Das Fahrzeug bietet 6 cm mehr Bodenfreiheit und ist auf Wunsch mit einem Pendeleinstieg lieferbar. Der Gewichtsvorteil gegenüber einem vergleichbaren Mercedes-Benz Arocs in 4x2-Ausführung liegt bei bis zu 150 kg. Der robust und zugleich komfortabel ausgelegte neue Kippsattel ist mit den Motortunnelvarianten 320 mm und 170 mm zu haben. Für den Antrieb stehen die Motoren OM 936, OM 470 und OM 471 in allen verfügbaren Leistungskategorien zur Wahl.

Mercedes-Benz Trucks

www.mercedes-benz.de/lkw

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