Der intelligente Fertiger denkt mit

Auto Set Plus der Firma Vögele auf der Berliner Avus im Einsatz

Die Johann Bunte Bauunternehmung erweitert derzeit den Berliner Autobahnring von sechs auf acht Spuren. Beim Umsetzen zwischen mehreren kleinen Bauabschnitten erleichtert das System der Vögele-Fertiger die Arbeit merklich.

Mit dem System Auto Set Plus lassen sich Einbauprozesse automatisieren und einmal erzielte Qualität auf Knopfdruck reproduzieren. Die Funktion ist in der Ergo Plus 3 Bedienkonsole der Fertiger der Firma Vögele integriert und eignet sich besonders für Baumaßnahmen mit mehreren Abschnitten – wie ein aktuelles Beispiel vom Berliner Ring zeigt: Zwischen den Autobahndreiecken Potsdam und Nuthetal, liegt eine der am stärksten befahrenen Strecke der A10. Laut Prognose wird der Verkehr auf dem neun Kilometer langen Abschnitt bis 2025 von 90.000 auf 126.000 Fahrzeuge pro Tag zunehmen. Bis 2020 soll die A10 in diesem Bereich deshalb von sechs auf acht Spuren erweitert werden. Dazu werden zunächst die drei bestehenden Fahrstreifen in Fahrtrichtung West komplett ausgebaut. Anschließend werden im Neubauverfahren vier Fahrsteifen hergestellt. Im Anschluss daran folgt dieselbe Vorgehensweise in Fahrtrichtung Ost. Die Erweiterung auf 18,5 Meter je Fahrtrichtung ist für das ausführende Unternehmen, die Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden: Die bestehenden Brückenbauwerke sind nicht auf diese Breite ausgelegt und müssen ebenfalls ersetzt und verbreitert werden. Das Einbauteam musste deshalb häufig von einer Einbaubahn zur nächsten sowie zwischen den Abschnitten umsetzen und zudem verschiedene Mischgüter verarbeiten – teilweise innerhalb einer Arbeitsschicht.

Einbauparameter und -einstellungen

per Knopfdruck speichern

„Normalerweise müssen bei jedem Umsetzen des Fertigers sämtliche Einbauparameter neu eingestellt werden“, erläutert Henry Moser, Einbaumeister bei der Johann Bunte Bauunternehmung. „Dasselbe gilt auch für jede neue Lage, wenn ein anderes Mischgut in einer abweichenden Schichtdicke und Einbaugeschwindigkeit verarbeitet werden soll.“ Bei einer Baumaßnahme wie diese Erweiterung hätten die beiden Fertiger Super 1900-3i und Super 2100-3i besonders häufig neu eingestellt werden müssen. „Wenn dann noch Zeitdruck dazu kommt, kann hierbei natürlich auch einmal ein Fehler passieren“, so Moser. „Deshalb haben wir uns auf der Baustelle von Auto Set Plus unterstützen lassen.“ Auto Set Plus ist in der Ergo Plus 3 Fahrer-Bedienkonsole integriert und bietet zwei Grundfunktionen: Zum einen die Umsetz- und Transportfunktion, die den Fertiger per Knopfdruck in Transportstellung bringt und dabei einbaurelevante Einstellungen speichert. Zum anderen bietet Auto Set Plus die Funktion Einbauprogramme: Mit ihr können Anwender sämtliche Einbauparameter wie Mischgutsorte, Einbaubreite, Schichtart sowie Maschineneinstellungen, die auf der Baustelle relevant sind, speichern und bei Bedarf wieder abrufen.

Gleichbleibend hohe Qualität

Auf der Berliner Baustelle unterstützte die zweite Funktion das Einbauteam maßgeblich: Die Johann Bunte Bauunternehmung baute zunächst eine Bahn und anschließend zwei weitere parallel ein. Hier war es entscheidend, dass jedes Mischgut der verschiedenen Asphaltschichten mit identischen Parametern eingebaut wurde. Damit das gelingt, speicherten die beiden Fahrer der Fertiger die Einstellungen nach jeder Schicht (Trag-, Binder- und Deckschicht) als Einbauprogramm ab – immer dann, wenn diese Schicht zum ersten Mal eingebaut wurde. Dies gelang schnell und unkompliziert, weil die meisten der Werte durch Auto Set Plus automatisch übernommen werden können. Nach Beendigung des Asphalteinbaus auf einem der Abschnitte transportierte das Team die beiden Fertiger der Highway Class zum nächsten – und die Maschinisten fuhren auf Knopfdruck in der identischen Einstellung mit der Arbeit fort. „Damit stellten wir auch sicher, dass jede Asphaltschicht auf jedem Abschnitt gleich eingebaut und vorverdichtet wird“, erläutert Jürgen Schimang, Asphaltkoordinator bei der Johann Bunte Bauunternehmung. „Auto Set Plus verschafft also große Sicherheit. Dem Einbauteam, weil es eine Fehlerquelle weniger hat. Unserer Firma, weil sie mehr Prozesssicherheit hat. Und dem Auftraggeber, weil er sicher sein kann, dass jede Schicht auf jedem Meter identisch hergestellt wird.“

3D-Steuerung mit Navitronic Plus,

Temperaturkontrolle mit Road Scan

Den Einbau innovativ machte jedoch nicht allein der Einsatz von Auto Set Plus. Um einen profilgenauen Einbau sicherzustellen, der exakt den Planungsdaten entsprach, war der Super 2100-3i mit Navitronic Plus von Vögele ausgestattet. Das 3D-Steuerungssystem übernimmt die Nivellierung – also die automatische Steuerung von Einbauhöhe und Querneigung – sowie die Steuerung der Einbaulage. Zusätzlich übernimmt das System auch die Lenkung von Vögele Raupenfertigern. Als virtuelle Referenz kam auf dem Berliner Ring ein so genanntes mmGPS-System der Firma Topcon (3D-Zonenlaser und GPS) zum Einsatz. Somit war bei der Profilgenauigkeit automatisch für höchste Präzision gesorgt. Für die Dokumentation des Einbauergebnisses nutzte die Johann Bunte Bauunternehmung zudem das Vögele Temperatur­-Messsystem Road Scan.

Joseph Vögele AG

www.voegele.info

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