Bauunternehmen des Jahres 2016 - Die Gewinner stehen fest

Zum diesjährigen Gesamtsieger des deutschlandweiten Wettbewerbs „Bauunternehmen des Jahres“, den das Fachmagazin tHIS gemeinsam mit der Technischen Universität München alljährlich ausrichtet, wurde die Bauunternehmung Jökel aus Schlüchtern gekürt.

Die Preisverleihung

Im Rahmen einer Fachtagung übergab Annemarie Lütkes, Regierungspräsidentin von Düsseldorf, die Auszeichnung „Bauunternehmen des Jahres 2016 “ an die Brüder Peter und Stefan Jökel der Bauunternehmung Lorenz Jökel aus Schlüchtern (Nähe Fulda). In der Kategorie „Tief- und Straßenbau (kleine und mittlere Unternehmen)“ ging die Auszeichnung zum inzwischen dritten Mal an Heitkamp & Hülscher aus Stadtlohn. Sieger in der Kategorie „Hochbau (größere Unternehmen)“ ist die Firma Baierl + Demmelhuber aus Töging am Inn. In der Kategorie „Tiefbau (größere Unternehmen)“ konnte sich die Firma Heckmann aus Hamm durchsetzen.

In Ihrer Rede lobte Annemarie Lütkes die Innovationskraft der deutschen Bauindustrie: „Ich bin tief beeindruckt von der Qualität der prämierten Bauunternehmer, sowohl vom Gesamtsieger als auch von den Einzelsiegern. Die Landesregierung braucht den verlässlichen Partner Bauwirtschaft und deren einzelne Unternehmer, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben qualitätsvoll auszuführen.“


Bauen ist Hightech

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Josef Zimmermann, Ordinarius des Lehrstuhls für Bauprozessmanagement und Immobilienentwicklung (LBI) der TU München, warf unter der Überschrift „Innovation und Wettbewerb“ die Frage auf, was Bauen eigentlich ausmacht. Mit dem Satz „Bauen ist Hightech.“ brachte er die Leistung der Bauunternehmen auf den Punkt: Sie liegt in der Koordination der arbeitsteilig erbrachten Abläufe bei komplexen Bauprojekten.

„Die Dienstleistung Bauen erfordert in vielen Bereichen ein hohes Maß an Kompetenz – nur so lassen sich auch anspruchsvolle Kundenwünsche qualitäts- und termingerecht umsetzen“, so Prof. Dr. Zimmermann.



Bezahlbares Bauen und Wohnen

Die Podiumsdiskussion „Making Heimat – Bezahlbares Bauen und Wohnen“ hatte die Wohnungsknappheit in Ballungsgebieten und den sozialen Wohnungsbau zum Thema. Mit Moderation durch Burkhard Fröhlich (Chefredakteur DBZ) tauschten sich Dr. Heiko Stiepelmann (Stellvertretender Geschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e.V.),  Ernst Uhing (Präsident der Architektenkammer NRW), Reinhold Gierse (Geschäftsführender Gesellschafter Heckmann Bauland und Wohnraum GmbH & Co. KG), Thomas Hummelsbeck (Geschäftsführer der Rheinwohnungsbau GmbH) und Achim Dahlheimer (Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW) aus.

Die Sprecher beleuchteten Themen wie serielles Bauen, die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das 10-Punkte-Programm der Wohnungsbau-Offensive aus verschiedenen Blickwinkeln. Den Ausklang der Veranstaltung bildeten intensive Gespräche der Teilnehmer mit den Partnern und Förderern des Wettbewerbs.



Bauunternehmer in Deutschland – Kein Job ist anspruchsvoller

Als Keynote-Sprecher erläuterte der Schweizer Jürgen Lauber, ehemaliger Industrie-CEO und Publizist, die Unterschiede zwischen den Herausforderungen der Industrie und des Baugewerbes. Im Vergleich mit Industrie-Unternehmen hätten es speziell deutsche Bauunternehmen deutlich schwerer. Bauwerke seien individuelle Produkte, die nach Angaben der Auftraggeber erstellt werden; deren Ausschreibungen seien allerdings oft unvollständig und unpräzise, und ein Großteil der mit dem Bauen verbundenen Risiken werde ungerechterweise auf die Bauunternehmerschaft ausgelagert. Würden Bauprojekte scheitern, dann in der Regel, bevor die Bauunternehmen überhaupt aktiv geworden seien.



Der Wettbewerb

Ziel des Wettbewerbs ist es, Erfolgsfaktoren und Innovationen in strategischen und/oder operativen Bereichen der Unternehmen der Bauwirtschaft zu identifizieren und auszuzeichnen. Die Teilnahme am Wettbewerb steht jedem Bauunternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern frei.

Ein Bauunternehmen bietet keine fertigen Produkte (etwa Gebäude) als Dienstleistung an, sondern die Fähigkeit, das vom Bauherrn gewünschte und geplante Produkt zu erstellen. Der Wettbewerb Bauunternehmen des Jahres, eine Initiative des Fachmagazins tHIS und des Lehrstuhls für Bauprozessmanagement und Immobilienentwicklung (LBI) der TU München, bewertet diese Leistungsfähigkeit von Bauunternehmen.

Ein von Prof. Dr. Zimmermann und seinem Team entwickelter Fragebogen erhebt die dafür erforderlichen Daten. Das Auswertungsverfahren, dass auch die Betriebsgröße der teilnehmenden Bauunternehmen berücksichtigt, ermittelt auf wissenschaftlicher Basis die für die Bewältigung aller Aufgaben rund um den Bauprozess erforderlichen grundlegenden Fähigkeiten von Bauunternehmen.    

Im Anschluss an den Wettbewerb erhält jedes Unternehmen durch Prof. Zimmermann und sein Team eine individuelle Auswertung, die besondere Stärken, eventuelle Schwächen und mögliche Potentiale ausleuchtet.



Partner und Förderer

Unterstützt und gefördert wird der Wettbewerb von zahlreichen namhaften Partnern der Bauindustrie, unter anderem von der HeidelbergCement AG, dem Schalungssysteme-Hersteller Meva, der BWI-Bau, dem Institut für Bauwirtschaft, dem Bausoftware-Anbieter Nevaris, dem Spezialisten für Baustellen- und Baumaschinen-Digitalisierung Topcon Positioning, dem VDBUM (Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V.) sowie der Zeppelin Baumaschinen GmbH.



Das Sieger-Unternehmen

Auch die Bauunternehmung Jökel stellte sich diesen Bewertungskriterien und konnte sich dank ihrer ganzheitlichen Unternehmensbetrachtung mit dem EFQM-Modell (European Foundation for Quality Management) in einem Teilnehmerfeld mit sehr hoher Leistungsdichte durchsetzten. Jökel stellt besonders Mitarbeiterbegeisterung, klare Zielsetzungen, Prozessoptimierung und tiefgreifende Führungskompetenz in den Mittelpunkt.

Für die Firma Jökel stellt das Gewinnen des Wettbewerbes jedoch nicht den wichtigsten Grund für die Teilnahme dar. Lorenz Jökel erklärt: „Wir nehmen an dem Preis Bauunternehmen des Jahres teil, um in Benchmarking mit anderen hervorragenden Unternehmen zu treten. Wir wollen sehen: Was müssen wir anpacken, um uns ständig weiterzuentwickeln. Für uns ist die Verbesserung unseres Unternehmens das Ziel, nicht der Preis als solches.“

Auch wenn nicht alle hervorragenden Leistungen prämiert werden konnten: Die Teilnahme lohnt sich, um das eigene Unternehmen voran zu bringen. Die Ausschreibung für die Wahl zum „Bauunternehmen des Jahres 2017“ startet Ende diesen Jahres.


 

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