Mega-Einkaufszentren boomen

Projektplaner entschieden sich für Kalksandstein

Im Oktober 2009 öffnete in Weiterstadt Südhessens größtes Einkaufs- und Freizeitzentrum seine Pforten. „LOOP5“ heißt der 330 x 160 m große Gebäudekomplex mit angegliedertem, achtstöckigem Parkhaus für 3.000 Pkws direkt an der viel befahrenen Autobahn A5 von Darmstadt nach Frankfurt am Main. Beauftragt für die Rohbauarbeiten des 265-Millionen-Euro-Projektes wurde Max Bögl im Jahr 2007.

Bauherren sind das portugiesische Unternehmen Sonae Sierra, ein international operierender Spezialist für Einkaufs- und Freizeitzentren, sowie der französische Partner Foncière Euris. Neben den Münster Arkaden und der Post-Galerie in Karlsruhe besitzt und betreibt Sonae Sierra auch das Alexa in Berlin, für dessen Rohbauerstellung die Firmengruppe ebenfalls beauftragt war. Das zentrale Motto des Centers ist die Luftfahrt, was sich architektonisch in der farbigen Fassadengestaltung und in lichtdurchfluteten Innenbereichen widerspiegelt. In Kombination mit den vielseitigen Shoppingmöglichkeiten, dem attraktiven Gastronomiebereich und dem außergewöhnliche Ambiente hat Sonae Sierra den Konsumnerv der Menschen getroffen: Mit durchschnittlich 75.000 Besuchern pro Tag hat das Center die Erwartungen bisher mehr als erfüllt.

 

Max Bögl als kompetenter Partner

Den Auftrag zur Erstellung des Rohbaus erhielt die Firmengruppe Max Bögl Anfang 2007. Den Ausschlag sich gegenüber einem internationalen, hochkarätig besetzen Mitbewerberfeld durchzusetzen, gab wiederum die Wertschöpfungstiefe, die die Firmengruppe ihren Kunden bietet. Kompetenz in allen Bereichen des Bauwesens, umfassende Lösungen aus einer Hand und die Vielfalt des Leistungsspektrums bei der Realisierung komplexer Bauvorhaben zeichnen die größte Bauunternehmung Deutschlands in Privatbesitz aus.

Die Fakten belegen die Dimension des Bauvorhabens: Im Zuge der 18 Monate dauernden Rohbauarbeiten wurden unter anderem rund 4.700 Betonfertigteile, 73.000 m² Filigrandeckenplatten und knapp 80.000 m³ Ortbeton verbaut, der zum größten Teil in einer eigens errichteten Betonmischanlage vor Ort produziert wurde. Hinzu kamen 4.200 t Fertigteilstahl, 250 t Spannstahl für Fertigteile, 500 t Spannstahl für Bodenplatten, 11.000 t Bewehrungsstahl für Ortbeton, ca. 5.750 m³ Gleitbeton zur Erstellung der 16 Treppenhaus- und zwei Aufzugskerne. Zu den technischen Highlights des Rohbaus zählten die ca. 330 mal 100 m große vorgespannten Bodenplatte, die in zwölf Abschnitten wie ein Schachbrett betoniert wurde und die Montage der teilweise 60 t schweren Hauptträger.

Alle vorgefertigten Bauteile wurden in den Max Bögl eigenen Fertigteilwerken Neumarkt, Gera und Bachhausen produziert und per Schwerlasttransport nach Weiterstadt gebracht – eine logistische Herausforderung. Eine weitere spannende Aufgabe war die Betonage der Parkhauszufahrten. Zu beachten war hier vor allem der immense Schalungsdruck, mussten die massiven, bis zu  ca. 80 m langen, 15 m hohen und 30 cm dicken Sichtbetonwände in der kompletten Höhe, in der Länge jedoch in Abschnitten, in einem Stück betoniert werden. Rekordverdächtig präsentiert sich ein weiteres Rohbaugewerk: Mit rund 35.000 m2 Sichtmauerwerk im Inneren des Einkaufszentrums stellte „Loop5“ zudem Deutschlands größte Kalksandstein-Baustelle dar.

 

Deutschlands größte Kalksandsteinbaustelle

Mega-Projekte wie das LOOP5 werden auf Grund des straffen Bauablaufplans in der Regel mit großflächigen Fertigteilelementen errichtet. In Weiterstadt entschieden sich die Projektplaner jedoch, fast alle Innenwände mit kleinformatigen Steinen als Sichtmauerwerk auszuführen, um eine eigenständige Optik zu schaffen. Hierfür überzeugte Kalksandstein sowohl durch seine Ästhetik als auch durch seine Funktionalität. Die Fülle an gestalterischen Möglichkeiten, speziell auch in Kombination mit anderen Baustoffen wie z. B. mit Glas, Stahl und Beton und die bewährten bauphysikalischen Eigenschaften wie Brand- und Schallschutz waren maßgebliche Faktoren für die Entscheidung der Projektleitung.

Den Zuschlag für die ungewöhnlich hohe Lieferung erhielt die Unika GmbH aus Rodgau. Ausschlaggebend war die exzellente Produktqualität der Unika-Steine und die zuverlässige Lieferfähigkeit. Für die Herstellung und Lieferlogistik von bis zu 150 t Material pro Tag – oder umgerechnet 22.000 Kalksandsteinen – zeichneten die Unika-Werke Rodgau und Wiesbaden verantwortlich, in Zusammenarbeit mit dem Baustofffachhändler Held KG in Weiterstadt, der vor Ort die Termine präzise koordinierte. Geliefert wurde Kalksandstein in den Formaten KSL 12-1,6 3 DF, 4 DF und 5 DF, stets in gleichbleibend hoher Qualität und „just-in-time“. Für Thomas Hönnicke, Oberbauleiter von Max Bögl, war die Lieferlogistik für das Sichtmauerwerk entscheidend für den störungsfreien und erfolgreichen Bauablauf: „Um unseren Zeitplan einzuhalten hatten wir bis zu 120 Maurer gleichzeitig eingesetzt, die rund 600 m² Wandfläche pro Tag fertig stellten.

Die vielen parallel laufenden Arbeiten auf der Baustelle ließen es nicht zu, die riesigen Kalksandsteinmengen auf Vorrat zu lagern. Ein besonderes Augenmerk lag deshalb darauf, immer genug, aber nicht zu viele Steine vor Ort zu haben.“ Auch aus Sicht der Zusammenarbeit ist Hönnicke von Unika als Lieferpartner überzeugt, „bei kniffligen Themen und Detaillösungen stand uns immer kurzfristig ein Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung.“

[www.unika-kalksandstein.de]

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