Jungbrunnen für den städtischen Parkraum

Sika Deutschland: Instandsetzung eines Soester Parkhauses

Sie gehörte zur Zeit der Hanse zu den wichtigsten Städten in der Region und gilt bis heute als die heimliche Hauptstadt Westfalens. Nach wie vor ist die wirtschaftliche Struktur von Soest durch Handel und Verwaltung geprägt. Seit den 1960er Jahren ließen sich hier aber auch bedeutende Produktionsunternehmen nieder, vor allem aus der Elektrotechnik- und Aluminiumindustrie.

Mit seiner historischen Altstadt ist die Kreisstadt Soest ein Anziehungspunkt Westfalens. Die Lage im Grünen, die gute Infrastruktur sowie eine vielseitige Stadtkultur sorgen für eine hohe Lebensqualität. Damit den Besuchern der Innenstadt attraktiver Parkraum zur Verfügung steht, wurde das Parkhaus Leckgadum in der Dominikanerstraße umfassend instand gesetzt. Das stark frequentierte Parkhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes und einer gut besuchten Fußgängerzone und war nach dreißigjährigem Betrieb sanierungsfällig. Deshalb schrieb die Stadt Soest als Betreiber die komplette Sanierung der Anlage mit einem Investitionsvolumen von 1,5 Millionen Euro aus.

 

Hoher Sanierungsbedarf

Das mehrgeschossige Parkhaus mit 260 Stellplätzen auf 6.500 m² war 1980 in der Krupp-Montex Bauweise errichtet worden und wies einen beträchtlichen Schädigungsgrad hinsichtlich der Stahl- und Stahlbetonbauteile auf. Seitens des Betreibers kamen Demontage und Neubau aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage. Die Vorgabe definierte eine gründliche Instandsetzung zur Verlängerung der Nutzungsdauer. Neben Standsicherheit und Funktionalität lag der Fokus auf einem freundlichen Erscheinungsbild. Der Soester Architekt Johannes Asfur übernahm Planung und Bauleitung. Im Zuge eines Teilnahmewettbewerbs wurde die Peter Presch GmbH aus Hamm mit der Ausführung beauftragt. Alle Beschichtungssysteme stammen von der Sika Deutschland GmbH. Die Bauzeit betrug sieben Monate und erfolgte bei laufendem Betrieb.


Instandsetzung nach Maß für jedes Bauteil

Die Stahlskelettkonstruktion wies insbesondere im Bereich der Rampen einen hohen Schädigungsgrad auf. Deshalb wurde die Oberfläche zunächst mittels Strahlen mit einem festem Strahlmittel vorbereitet. In den anderen Bereichen erfolgte die Untergrundvorbereitung des Stahls durch Sweepen. Bei dieser schonenden Raustrahl-Methode wird ein nichtmetallisches,  kantiges Strahlmittel verwendet. Neben der intensiven Reinigung wird der feuerverzinkte Stahl dabei ohne jegliche Schädigung der Zinkoberfläche aufgeraut und bietet so den idealen Untergrund für die nachfolgende Korrosionsschutzbeschichtung. Alle Stahlbauteile der Skelettkonstruktion wurden mit einer Beschichtung gemäß TL/TP-KOR-Stahlbauten, Blatt 87 versehen: Nach einem Grundanstrich mit der zinkphosphathaltigen Grundbeschichtung für Stahlkonstruktionen, SikaCor EG Phosphat, folgte eine Zwischenbeschichtung mit dem eisenglimmerhaltigen 2-komponentigen Epoxidharz SikaCor EG 1. Die Beschichtung besitzt eine hervorragende Direkthaftung auf Verzinkung und Aluminium und verfügt über eine hohe Schichtdicke pro Arbeitsgang. Abschließend wurden die 2-komponentigen, farbigen und seidenglänzenden Deckanstriche auf Polyurethanbasis mit SikaCor EG 5 aufgetragen. Er ist für stark beanspruchte Stahlkonstruktionen konzipiert, da er zähelastisch, hart und mechanisch sehr widerstandsfähig ist.


Die Stahlbetonoberflächen der Deckenbauteile erhielten nach partieller Betoninstandsetzung auf den begeh- und befahrbaren Flächen Oberflächenschutzsysteme nach DIN EN 1504-2 unter Berücksichtigung der Restnorm DIN V 18026. Die nicht frei bewitterten Flächen im inneren Parkraum – Rampenbauteile, Fahrbahn und Stellplätze – wurden mit dem Oberflächenschutzsystem Sika CarDeck Static E beschichtet, einem starren Aufbau nach OS 8. Als Grundier- und Egalisierspachtelung diente das mechanisch hochfeste Epoxidharzbindemittel Sikafloor-161, die Deckversiegelung erfolgte mit dem chemisch und mechanisch beständigen und flüssigkeitsdichten Sikafloor-264. Die frei bewitterten Flächen im Soester Parkhaus erhielten eine Beschichtung mit dem Sika CarDeck Professional-System, ein OS-10. Entwickelt für höchste Anforderungen, überzeugt es durch eine erhöhte dynamische Fähigkeit zur Rissüberbrückung auf begeh- und befahrbaren Flächen. Die maschinelle Verarbeitbarkeit der elastischen Oberflächenschutzschicht (hwO) ermöglicht eine extrem hohe Flächenleistung und einen schnellen Arbeitsfortschritt. Grundiert wurde mit dem 2-Komponenten-Reaktions-Kunststoff auf Epoxidharzbasis Sikagard-186. Als elastische Oberflächenschutzschicht wurde die Polyurethan-Spritzfolie Sikalastic-821 LV eingebaut. Es folgten eine Verschleißschicht mit dem Polyurethanbindemittel Sikafloor-375 und eine abschließende Deckversiegelung mit dem sehr beständigen und vergilbungsfreien Sikafloor-359 N. Nach dem ansprechenden Farbkonzept des Planers erhielten alle nicht begeh- und befahrbaren Flächen einen Dispersionsanstrich. Die alte Holzfassade wurde ersetzt durch eine ästhetische Architekturfassade aus Stahl des Salzkottener Herstellers „projekt w – Systeme aus Stahl GmbH“.


Das neue Parkleitsystem mit den farbigen Geschossebenen sowie die großzügigen Stellplatzabmessungen vermitteln ein freundliches Ambiente. Während der gesamten Sanierungsmaßnahme beriet die Sika Deutschland GmbH den Fachplaner und den Bauherren in allen Phasen. Gemeinsam wurden lösungsorientierte Maßnahmen entwickelt, die die kompromisslose Instandsetzung des Parkhauses im vorgesehenen Kostenrahmen ermöglichten.


[www.sika.de] []

Beratung in allen
Phasen

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